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preußischen Farben.) Nach ihrer Vertreibung aus Palästina gründeten
sie im Lande der heidnischen Preußen einen Ordensstaat, der bis
1525 bestand.
8* Der Verfall des Rittertums. Als die deutsche Kaisermacht
niederging und die Ritter als Wehrstand des Reiches keine Be¬
schäftigung mehr fanden, verschwendeten sie ihre Kräfte in zahllosen
Fehden. Die Folge davon war, daß sie verrohten und verarmten.
Darum scheuten viele von ihnen selbst vor Raub und Erpressung
nicht zurück. Sie plünderten die Warenzüge der reisenden Kaufleute
und warfen diese bis znr Erlegung eines Lösegeldes ins Burg¬
verlies. Die Raubritter bildeten jahrhundertelang den Schrecken
der Bürger und Bauern.
Vierter Zeitraum.
Dev DeefcrU des Reiches irrrd die DMtezeit dev
, Städte, 1378—1517*
1273-1347 Die Kaiser aus verschiedenen Käusern, 1273—1347.
1273-1291 Rudolf Hott Habsburg, 1273—1291.
1. Rudolfs Wahl und Persönlichkeit. Während der kaiserlosen
Zeit (S. 56),, waren die Zustände in Deutschland immer trauriger
geworden. Überall herrschten Unsicherheit und Willkür, und die
Starken unterdrückten die Schwachen und Armen. Deshalb erwachte
bei allen Deutschen die Sehnsucht nach einem Kaiser, der die
Ordnung wiederherzustellen imstande sei. Die Bauern erhofften
von ihm die Unterdrückung der Fehden; die Ritter erwarteten Schutz
gegen die Fürsten, bie auf Kosten des Adels ihre Macht zu ver¬
größern suchten, und die Städte sehnten sich nach Schutz für ihren
Handel. Die geistlichen und weltlichen Fürsten erkannten, daß ihre
Gebiete ohne ein Reichsoberhaupt den Nachbarstaaten zum Raube
fallen würden. Da auch der Papst wünschte, daß Deutschland
nneder einen König erhalte, schritten die Großen des Reiches 1273
zur Wahl. Das Recht, den König zu wählen oder zu „füren",
nahmen die sieben mächtigsten Reichsfürsten für sich in Anspruch.
Sie hießen seitdem Kurfürsten.
Da die Fürsten befürchteten, ein starker Herrscher würde ihnen
ihre Vorrechte nehmen, wählten sie nicht einen ans ihrer Mitte,
sondern den Grasen Rudolf von Habsburg. Dieser besaß
zwar in der Schweiz, im Elsaß und im Schwarzwalde reiche Güter,
hatte aber im Vergleich zu den Fürsten nur eine geringe Macht.
Die Sage erzählt, daß der Erzbischof von Mainz durch feinen
Hofkaplan auf den Grasen von Habsburg aufmerksam gemacht