des Römerreiches trat wieder die Naturalwirtschaft. Fast die gesamte
Bevölkerung beschäftigte sich jetzt mit Ackerbau. Die Reste der alten
Kultur, besonders Literatur und Kunst, wurde» durch die Kirche für
die spätere Zeit gerettet.
Die christliche Kunst hat ihre Anfänge in den Katakomben,
die im Zeitalter der Christenverfolgungen außerhalb der Stadt Rom
unter der Erde angelegt wurden. Sie bilde» Gänge, die sich hier
uud da zu größereu Räumen erweitern. Diese dienten den Christen
in der Zeit der Verfolgungen zur Abhaltimg des Gottesdienstes, während
in den Tuffsteiuwäudeu der Gäuge die Gräber für die Verstorbenen
ansgehanen wurden. Da das Christentum mit der weltlichen Kunst
des sittenlosen Heidentums nichts zu tun haben wollte und einen ganz
anderen Jdeeninhalt hatte als die antike Welt, so zeigen die in den
Katakomben Vorkommenden Wandmalereien einen neuen Charakter. Un¬
bekleidete menschliche Körper werden nicht mehr dargestellt; zahlreich
sind aber die Bilder vom guten Hirten, von der Taube, dem Fisch
und dem Phönix, welche die christlichen Geheimnisse symbolisch andeuten.
Als das Christentum Staatsreligion geworden war, fing man
an, Gotteshäuser zu bauen. Diesen dienten die alte Basilika, ein
mehrschiffiges Langgebäude für den Marktverkehr uud die Gerichts-
sitzuugen, oder die großen Säle des römischen Wohnhauses als Vorbild.
Durch die christlichen Baumeister erfuhren die antiken Architekturformen
eine Umgestaltung für den gottesdienstlichen Zweck, und es entstand
der altcfirifttiche Kasikikeaftik. Die Basilika hat gewöhnlich ein Mittel-
schiff, das höher und breiter ist als die durch Säulen abgegrenzten
Qversr^iff
Fig. 1. Querschnitt einer Basilika. Fig. 2. Grundriß einer Basilika.
Seitenschiffe. (Fig. 1.) Diese Säulen sind meist durch Halbkreisbogen
verbunden und tragen das Mauerwerk des Hauptschiffes, das über die
mit Pultdächern versehenen Seitenschiffe emporragt und von Rund¬
bogenfenstern durchbrochen ist. Das Hauptschiff hat eine flache, oft in
Wifeman, Fabiola oder die Kirche der Katakomben.