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8. Schwerkraft, a) Ich nehme einen Stein und eine Flaumfeder in
die Hand, lasse sie los, und beide fallen zur Erde, der Stein rasch, die
Feder langsam.
d) Die Erde zieht alle Körper durch ihre Schwerkraft an, so daß sie
nach deren Mittelpunkte streben. Dies Bestreben ist die Schwere der
Körper, der Druck, den sie dabei auf die Unterlage üben, ist ihr Gewicht.
Wägen heißt die Körper nach ihrem Gewicht vergleichen. Wegen des
Widerstandes der Lnft fallen leichte Körper langsamer als schwere; im luft¬
leeren Raume dagegen- fallen alle Körper gleich schnell, da die Erde alle
mit gleicher Kraft anzieht.
o) Warum sind Wasser- oder Quccksilbertropfen nie ganz kugelrund? Warum
werden die Schnüre von Gewichten straff gezogen? Warum giebt das Bleilot die
senkrechte Richtung au? Warum schießen Wagen von Anhöhen mit wachsender Ge¬
schwindigkeit herab und müssen ein Hemmzeug haben? Warum ist ein Maß Queck¬
silber schwerer, ein Maß Federn leichter als ein Maß Wasser?
9. Schwerpunkt, a) In einen Kork spieße ich auf entgegengesetzten
Seiten 2 abwärts geneigte Gabeln, lege darunter ein Geldstück, nehme dies
auf eine Nadelspitze und lasse es frei schweben, ohne daß es herunter fällt.
d) Jeder Körper hat einen Schwerpunkt, um den die Körpermasse
gleichmäßig verteilt ist. Wenn dieser Schwerpunkt unterstützt ist, kann der
Körper nicht fallen. Die senkrechte Linie vom Schiverpunkte zum Boden
heißt S ch w e r l i n i e. Wenn der Körper in der Richtung dieser Linie unter¬
stützt ist, so ruht er oder ist im Gleichgewicht; er fällt aber, wenn die
Schwerlinie nicht mehr auf die Unterstützungsfläche fällt. Durch das Ge¬
wicht der Gabeln ist der Schwerpunkt unter die Nadelspitze verlegt, das
Geldstück also gleichsam im Stützpunkt aufgehängt.
c) Warum rollt eine Kugel vou geneigter Fläche? Warum neigen wir uns
vorwärts beim Bergsteigen und Tragen einer Last hinten, rückwärts aber
beim Abwärtssteigen und Tragen einer Last vorn? Wann neigen wir uns rechts,
wann links? Warum steht man nicht sicher auf einem Beine? Warum fallen hohe,
geneigte Gegenstände leichter als niedrige, gerade stehende? Warum erhält sich ein
drehender Kreisel so lange auf der Spitze stehend?
II. Gleichgewicht und Bewegung fester Körper.
10. Der freie Full, a) Zwei Kinder halten einen Bogen Papier wage¬
recht an den 4 Zipfeln. Eine kleine Kugel läßt man erst aus geringer und
dann immer größerer Höhe auf das Papier fallen, bis sie durchschlägt.
Dasselbe wird mit einer größeren Kugel versucht und gefunden, daß die¬
selbe schon aus geringerer Höhe durchschlägt.
d) Alle Körper, wenn sie nicht unterstützt werden, eilen vermöge der
Schwerkraft dem Mittelpunkt der Erde zu oder fallen in senkrechter Rich¬
tung. Die Wirkung beim Aufschlagen wird um so heftiger sein, Je größer
die Masse des Körpers und die Höhe des Falles und dannt die Ge¬
schwindigkeit der Bewegung ist. Die Geschwindigkeit eines fallenden
Körpers nimmt fortwährend zu. In der 1. Sekunde durcheilt er einen
Fallraum von 5 m, in der 2. Sekunde von 3x5 m, in der 3. Sekunde
von 5x5 m, und so wachsen die Fallräume der einzelnen Sekunden wie
die ungeraden Zahlen. Zählt man alle Fallräume der einzelnen Sekunden
zusammen, so wachsen sie wie die Quadratzahlen der Fallzeiten, und man
findet daher ben Fallraum, indem man die Quadratzahl der Fallzeit mit