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Das Tiefland. (Marsch.)
f„ft Jfv ? Kehdingen (Kaie-Deich; eingedeichtes Land) in einer Länge von
fas 50 km kt emer Breite von 3-/2 bis 11 km sich von der Schwinge bis zur Oste hin¬
ziehend hat den fettesten Boden von allen Marschbezirken; der schwere Boden wird neben
ltr a(! r e§. mur \°ft fD9ar 6 Ps^de den Pflug ziehen - zur Viehzucht benutzt
I ™rfI Gegensatz zum Alten Lande. An dem seichten und schwammigen Ufer
er (.lbe Md Rohrpflanzungen (Rohr, Reet, Reit) angelegt, aus denen Material zur Be¬
dachung der Hauser gewonnen und weithin versandt wird (Ertrag jährlich 35000 JL). Neben
den Rohrpflanzungen finden sich in den Außendeichsländereien „Weidenheger", in denen
Bandweiden gepflegt werden. - An der das Land der Länge nach durchziehenden Chaussee
regen die langgestreckten Ortschaften. — Die Besiedelung der Kehdinger Marsch geschah
durchjachttfche Emme, welche von dem Geestrücken bei Kadenberge aus den Norden und
von Dtade aus den Süden kolonisierten; später kamen Friesen hinzu, welche die Erzbischöfe
zur Urbarmachung des Bruch- und Moorlandes herbeiriefen.
3v m.'6 Ostemarsch an der Oste ist von Sachsen und Friesen bevölkert, zeigt Acker¬
bau und Viehzucht und aus der Oste lebhafte Schiffahrt. Außer zahlreichen Ziegeleien -
' che suld auch m Kehdmgen — finden sich einige Fabriken in Tabak und Papier.
4. Das Land Hadeln zwischen der Winghst, Leith, Nordsee und den Mooren und
fceen bet SBeberfefo, ist ein allmählich zugeschlammter und eingedeichter Meerbusen und
wird in Sietland (siet = niedrig) und Hochland eingeteilt. Bis zur Anlage des Hadeler
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Bauernhaus in fabeln.
Kanals (1854 — 56) und des Geestekanals (1860 begonnen), die beide vom Bederkefaer See
ausgehen, war das Sietland häufigen Überschwemmungen ausgesetzt. Im Sommer ist
Hadeln ein prächtig wogendes Saatenmeer (Raps, Roggen, Weizen); die Viehzucht tritt
dagegen zurück.
5. Die Ost er st ad er marsch — Osterstade bildete früher mit Westerstade, das am
linken Weseruser liegt, das Stedinger Land — zieht sich an der Weser in einem schmalen,
aber fast 16 km langen von dem Orte Rade bis zur Drepte. Als das Land noch unter
den in Hagen wohnenden Grafen von Stotel stand — die selbst wieder den Erzbischöfen
von Bremen untergeordnet waren —, erfreute es sich einer freien Verfassung; das Volk
versammelte sich unter einer alten Eiche, der Staleke — eine Art „Upstallsboom" — und
ftrach unter dem Vorsitze des Grafen sich selber das Recht. Während der südliche Teil