3. Kaiser Wilhelm 1. 
Frauenverein". Dieser pflegt im Kriege die Verwundeten und sorgt für die 
Frauen und Kinder der ausgezogenen Wehrleute. Auch im Frieden bringt er 
überall da Hilfe, wo Unglück herrscht. (Wassers-, Feuers- und Hungersnot) 
Daneben gründete, leitete und unterstützte sie viele Vereine und Anstalten die 
dazu dienten, Leidende und Kranke zu pflegen und die Jugend zu erziehen 
So ist es ihr gelungen „viele Thränen zu stillen, Wunden zu heilen und 
Kummer zu lindern". Der Ehe des hohen Paares waren 2 Kinder entsprossen 
Kaiser Friedrich III. und Luise, die Großherzogin von Baden Sie über¬ 
lebte ihren hohen Gemahl und ihren geliebten Sohn. Vom ganzen Volke be¬ 
trauert, noch auf dem Sterbebette um die Förderung der von ihr geleiteten 
Vereine besorgt, entschlief sie am 7. Januar 1890. 
« • und erste Regierungszeit. 1840 starb König 
Friedrich Wilhelm Hl., und ihm folgte sein ältester Sohn Friedrich Wil¬ 
helm IV. (Siehe § 4.) Im Jahre 1857 erkrankte derselbe unheilbar, und 
da er kinderlos war, so übernahm sein Bruder Wilhelm als Prinr-Reaent 
die Regierung. 3 9 
1861 bestieg er in seinem 64. Lebensjahre den Thron seiner Väter. 
Preußens Ansehen im Rate der Völker war etwas gesunken. Dasselbe wieder¬ 
herzustellen, erachtete Wilhelm I. als seine Ausgabe. Dazu bedurste er aber 
eines großen, schlagfertigen Heeres. Die dazu notwendigen Reformen führte 
er durch und ward dabei unterstützt von treuen Männern wie Otto von Bis¬ 
marck, von Roon, von Moltke u. a. 
B. Der Dänische Krieg 1864. 
Bald sollte das Volk erkennen, wie gut es gewesen war, daß König Wilhelm 
das Heerwesen verbessert hatte. Der König von Dänemark, der zugleich Herzog 
der deutschen Länder Lanenbnrg und Schleswig-Holstein gewesen, war 1863 
gestorben. Diese Länder bildeten einen besonderen Staat mit eigener Ver¬ 
fassung, unabhängig von Dänemark. Aber schon der verstorbene König hatte 
die deutsche Sprache in ihnen unterdrückt, und sein Nachfolger wollte das fast 
ganz deutsche Schleswig gar zu einer dänischen Provinz machen. Das war 
ein Bruch alter, noch zu Recht bestehender Verträge; denn Schleswig und Holstein 
sollten „up ewig ungedeelt" bleiben. Das durfte Deutschland nicht geschehen 
lassen. König Wilhelm I., sowie Kaiser Franz Joseph von Österreich sandten 
Truppen nach Schleswig-Holstein. Die Dänen standen hinter dem Dannewerke, 
einer meilenlangen Befestigung, die das Vordringen nach Schleswig verhindern 
sollte. Prinz Friedrich Karl, der Führer der Preußen, überschritt die Schlei, 
kam in den Rücken der Dänen und zwang so diese, ihre Stellung aufzugeben. 
In den Düppel er Schanzen setzten sich die Dänen aufs neue fest. Die 
Preußen belagerten sie viele Wochen lang, und am 18. April wurden die 
Schanzen nach heftigem Widerstände der Dänen erstürmt. (Heldenmütiger 
Opfertod des Pioniers Klincke.) Unterdessen waren Österreicher und Preußen 
siegreich in Jütland vorgerückt. Da der König von Dänemark noch immer 
unbillige Friedensforderungen stellte, so fuhren die Preußen auf Booten am 
29. Juni über einen Meeresarm nach der Insel Alfen, erstürmten diese 
letzte Stellung der Dänen und machten 3000 Gefangene. Nun endlich verstand 
sich Dänemark zum Frieden, der in Wien abgeschlossen wurde und dem dänischen 
Könige die drei deutschen Herzogtümer kostete. 
C. Der Deutsche Krieg 1866. 
.. 1. Die eigentliche Ursache zum Bruderkriege war der Neid, mit dem man 
in Österreich und in vielen anderen Staaten auf das mächtig gewordene Preußen
	        
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