Full text: Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden (Teil 2)

176 Die Neuzeit. 
bem schwebischen Abel anrichtete, veranlaßte eine Erhebung in Schweben 
Gustav Wasa bte Union würbe aufgelöst, unb währenb bort Gustav Erichson Wasa 
Schwan ?525. erst bie Reichsverweserschaft, bann (1523) selbst bte Königskrone erwarb, 
würbe Christtan II. von bem Abel unb ber Geistlichkeit Dänemarks ber 
Krone unb ber Freiheit beraubt. Seitbem gebot ber olbenburgische Neben- 
zweig Holstein-Gottorp über Dänemark, Norwegen unb bie beiben 
Der germanische Herzogtümer. Der schwebische unb ber bänische König führten ihr Lanb 
lutherisch, unter Beibehaltung bes bischöflichen Titels bem Luthertum zu. 
Gustavs Nach- 2. Schweden seit 1527. Nach Gustav Wasas Tobe (1560) 
cr' suchten neue Stürme bas kaum zu Kraft unb Ansehen gelangte Schweben 
heim. Sein ältester Sohn würbe entsetzt. Johann, ber zweite, begünstigte 
Sigismund, ben Katholizismus unb hieß es gut, baß sich sein Sohn Sigismund um 
ber polnischen Krone willen offen bemselben zuwanbte (1567). Als Johann 
starb (1592), war dieser Sigismund zugleich König von Polen und Schweden. 
Allein sein Oheim Karl (IX.) entwand ihm Herrschaft und Krone von 
Schweden. Diesem folgte sein Sohn Gustav II. Adolf (1611 — 1632). 
Gustav Adolf. Er war im Jahre 1594 im Schlosse zu Stockholm geboren. Fünf- 
zehnjährig trat er die Regierung an. Früh offenbarten sich seine vor- 
trefflichen Anlagen, die der Vater durch sorgfältigen Unterricht ausbilden 
ließ. Der junge Prinz beherrschte sechs Sprachen. Bis zur Meister- 
schaft besaß er die Kunst, Menschen und Verhältnisse zu durchschauen und 
sie nach seinen Zwecken zu benutzen. In fast ununterbrochenen Kämpfen 
und Verhandlungen entwickelte er sich zu einem gewandten, sicheren 
Staatsmann und einem der größten Feldherren aller Zeiten. Sein ganzes 
Wesen war getragen von tiefster Frömmigkeit. Im ganzen zurück- 
haltend und streng, zeigte er sich dem kleinen Manne gegenüber freund- 
lich und leutselig. Seiner Feldherrnkunst kam sein Geschick gleich, die 
Truppen zu organisieren, im Geschützwesen wie in der Ausstellung der 
Truppen Neuerungen zu ersinnen, die das Heer beweglicher machten, und 
die trefflichste Mannszucht zu halten. Er war ein großer Eroberer; 
aber ganz im Geiste der Zeit, die Religion und Politik zu Einem ver- 
mischte, war ihm die Befreiung der deutschen Glaubensgenossen ebenso 
sehr Herzenssache, wie ihm der Kampf gegen das allzumächtige Haus 
Habsburg als ein Gebot der politischen Klugheit erschien. Schon das 
Äußere kündete den „Löwen aus Mitternacht" an. 
Seine Politik. Gustav Adolf suchte den Adel durch Verkettung mit dem Heere an sich 
Nach^Außen. Su Usseln. In der äußeren Politik war sein Sinnen darauf gerichtet, die 
Herrschaft über die Ostsee zu erwerben. Darum erstrebte er den Besitz der 
Eroberungen, rings um dieses Meer gelegenen Lande, von denen das eigentliche Finnland 
und Esthland schon in schwedischen Händen waren. Gustav Adolf entriß den 
Russen Karelien (das südöstliche Finnland) und Jngermannland, den 
Polen Livland. Als sich Sigismund, der katholische Wasa auf dem 
polnischen Throne, nicht zum Frieden verstehen wollte, bemächtigte sich 
Gustav Adolf mehrerer preußischer Seeplätze. Längst waren die Blicke 
der deutschen Protestanten auf ihn gerichtet; aber die 1624 angeknüpften 
Ferdinand ii. Verhandlungen scheiterten. Zweimal unterstützte Kaiser Ferdinand II
	        
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