Object: Physische Erdkunde für höhere Lehranstalten

88 
3. Abschn. Die Lufthülle (Atmosphäre). 
Der mittlere Luftdruck beträgt am Äquator 758 mm, wächst bis etwa 
30 o Breite auf 764 bis 766 mm und nimmt dann mit zunehmender 
Breite wieder ab. Auf der nördlichen Halbkugel nimmt der Luftdruck 
indes polwärts wieder zu, während man auf der südlichen Halbkugel 
eine Abnahme des mittleren Luftdruckes bis unter 735 mm hat kon¬ 
statieren können. 
VI. Ursachen der ungleichartigen Verteilung des Luft¬ 
druckes. Die Hauptursachen der für die Witterungsverhältnisse so hoch¬ 
wichtigen Verschiedenheiten im Luftdrucke sind einerseits der Temperatur¬ 
gegensatz zwischen Äquator und Pol anderseits die Erdrotation. (Näheres 
hierüber unter C, VIII.) 
/ C. Die Winde. 
I. Begriff. Winde sind Luftströme, die von Stellen höheren Luft¬ 
druckes nach Stellen niedrigeren Luftdruckes gehen. 
II. Entstehung der Winde. Die Hauptursache der Luftbewegungen 
sind Temperaturunterschiede. Erwärmte Luft dehnt sich aus, wird dadurch 
leichter und steigt in die Höhe. Die gehobenen Schichten fließen oben ab 
nach Orten, wo das Luftniveau tiefer liegt. Dort steigern sie nun den Luft¬ 
druck und infolge davon strömt von hier kalte Luft am Boden wieder zurück. 
III. Richtung und Stärke der Winde. Die Richtung des 
Windes wird stets durch den Ort des niedrigeren Luftdruckes bestimmt1. 
jSeine Stärke ist von dem Gradienten abhängig. Man versteht 
unter letzterem den Luftdruckunterschied gemessen in der Richtung senkrecht 
zu den Isobaren und bejogen auf eine Einheit der Entfernung (jetzt 
allgemein 1 Aquatorgrad = 111 km). Je größer der Gradient ist, 
desto größer ist die Geschwindigkeit des 
Windes. 
| IV. Barometrisches Minimum 
und Maximum. Von besonderer 
Bedeutung sind die Lustdruck-Maxima 
Fig. 69 (Hochdruckgebiete) und die Luftdruck- 
im Barometer. Minima (Tiefdruckgebiete). Die 
Maxrmum: Minimum: Stelle, wo das Barometer höher steht, 
Oben ein Einströmen Unten ein Anströmen „r .r, . 
von allen Seiten, von allen Seiten, Suftbtucf jotTlit QrÖ^Ct ist Ctl§ in 
unten ein Ausströmen. oben ein Ausströmen. fccr ganzen Umgebung, NeNNt lNÜN das 
imJnnern absteigende im Innern aufstei- . ~ 
Bewegung. gende Bewegung. barometrische Maximum. L-ti ist 
1 Für den Ostwind hat man nach internationaler Vereinbarung den Buch¬ 
staben E (East [ist] englisch — Osten) gewählt, um Verwechslungen mit dem fran¬ 
zösischen Ouest (= Westen) zu vermeiden.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.