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bat ben jüngeren Gegner an ben Wanbel bes Schicksals erinnerte. Hanni-
Los bal erlag bem siegreichen unb glücklicheren Scipio bei Zama.
Der letzte Dienst, ben er seiner Vaterstabt leistete, bestanb barin, baß
er nun zum Frieben riet. Die Karthager mußten aus Spanien verzichten,
ihre Flotte bis auf zehn Kriegsschiffe unb alle Elefanten ausliefern,
10000 Talente (50 Mill. Mark) in 50 Jahresraten bezahlen unb geloben,
keinen Krieg ohne Einwilligung ber Römer zu beginnen. An 500 kartha¬
gische Kriegsschiffe würben auf hohe See geführt unb bort verbrannt. Die
Macht Karthagos war gebrochen, unb Rom staub ohne Nebenbuhler als
Herrscher ber Länber am westlichen Mittelmeer ba. Scipio kehrte im
Triumphe nach Rom zurück unb erhielt ben Ehrenbeinamen „Asrikanus".
c) Die Kriege zur Ausbreitung der römischen Herrschaft im Osten.
Die Hauptstaaten im Osten waren bie aus ben Kämpfen nach Alexan-
bers bes Großen Tobe hervorgegangenen brei Königreiche Macebonien,
Syrien, Ägypten. Neben ihnen bestanb eine Anzahl kleiner Fürsten-
tümer unb Herrschaften, Bithynien, Kappabocien u. a., unter benen zuletzt
in Kleinasien ber Staat Pergamum sich gebilbet hatte.
Die Griechen, bem Namen nach frei unb unabhängig, hatten sich
zum Teil in Bünbnissen vereinigt, von benen ber ätolische Vunb, so
genannt nach bem kriegerischen Stamme ber Ätoler, eine namhafte Zahl
von Stäbten Mittelgriechenlanbs, ber achäische Bunb bte meisten im
Peloponnes umfaßte. Aber sie verzehrten ihre Kraft in kleinlichen Fehben;
einzelne Männer, wie bie spartanischen Könige Agis unb Kleömeues unb
ber Felbhauptmann bes achäischen Bunbes Philopömen, suchten vergeblich
bie früheren besseren Zustäube zurückzurufen. In blühenbem Znstanbe
waren nur bie Küsten- unb Jnselstäbte ber kleinasiatischen Küste^
unter ihnen besonbers Rhobus. Sonst waren allenthalben bie Be¬
völkerungen gesunken unb verarmt, außerbem beftänbig von Macebonien
bebroht, bas brei Festungen im Lanbe, barunter Korinth, besetzt hielt.
Währenb bes zweiten punischen Krieges hatten zwischen ben Griechen unb
König Philipp von Macebonien Kämpfe stattgesnnben, in benen bie Griechen
von bert Römern gegen Macebonien unterstützt worben waren. Jetzt, nach
Nieberwersung Karthagos, traten ernstlichere Berwickelungen ein.
Ter Krieg gegen Philipp von Makedonien. Trotz ber Abneigung
bes römischen Volkes gegen neue Verwickelungen, erklärte ber römische Senat
bem König Philipp von Macebonien ben Krieg, weil er sich währenb bes
zweiten punischen Krieges in ein Bünbnis mit Hannibal eingelassen hatte.
Nach zwei urierttfchiebertert Felbzügeu erfocht ber Konsul Flamininns in