Full text: Deutsche Geschichte bis 1648 (Teil 1)

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— Auch eine Anzahl Klöster hat er gegründet; das berühmteste davon 
wurde Fulda, das er zu seinem Begräbnisort bestimmte. — Im hohen 
Alter nahm er sein Jugendwerk wieder auf, die Friesen zu bekehren. Hier 
wurde er nebst seinen Begleitern bei Dokkum von friesischen Heiden er- 
schlagen (754). Seine Leiche wurde im Kloster Fulda beigesetzt. 
c) Seine Bedeutung. Vor Karl dem Großen hat niemand so 
gewaltig auf die Entwicklung Deutschlands eingewirkt, wie Bonifatius. 
1. Er hat die Bekehrung der heidnischen Stämme von Süd- und Mittel- 
Deutschland vollendet. 2. Er hat den deutschen Christen eine einheitliche 
Kirchenverfassung gegeben nach dem Muster der römischen (Erzbischof, 
Bischöfe, Priester). 3. Er hat die Macht des Papstes über Deutschland 
ausgedehnt. 4. Er hat die Kultur des deutschen Volkes mächtig gefördert. 
Denn a) an den Bischofssitzen siedelten sich unfreie Ackerbauer und Hand- 
werker an, später auch Freie und Adlige, und so entstanden neue Städte, 
b) Die Klöster wurden dem Volke zum Segen. Sie dienten den Wan¬ 
derern als billige und sichere Herbergen. Sie gewährten den unschuldig 
Verfolgten eine schützende Freistätte. Die Mönche wandelten den Wald- 
und Sumpfboden in fruchtbares Ackerland um und bauten den Boden an, 
so daß die Bauern von ihnen lernen konnten. Vor allem aber verbreiteten 
sie geistige Bildung, indem sie die Jugend unterrichteten und gute Bücher 
durch Abschreiben vervielfältigten. 
4. Karl der Grotze 768—814. 
A. Als Gründer des christlich-fränkischen Weltreiches. 
Karl der Große war der Sohn Pippins des Kleinen und folgte ihm 
in der Regierung. Sein Bruder Karlmann, der einen Teil des Reiches 
geerbt hatte, starb bald; dessen Söhne waren noch unmündig. Daher über- 
nahm Karl unter Zustimmung der Großen die Herrschaft des gesamten Reiches. 
Karl setzte seiner Regierung das Ziel, alle germanischen Stämme 
zn einem christlichen Frankenreiche zn vereinigen. Dazu mußte er 
viele Kriege fuhren. 
I. Karl als Feldherr und Eroberer. Karl hat sechs Kriege geführt: 
zwei zur Vergrößerung des Reiches, vier zur Sicherung der Reichsgrenzen. 
1. Der Sachsenkrieg. Die Sachsen waren allein von allen 
Deutschen noch Heiden und hinderten die Missionare, in ihrem Lande zu 
wirken. Sie haßten die Franken und unternahmen oft räuberische Einfälle 
in ihr Gebiet. Das Sachsenvolk gliederte sich in vier Stämme: Die 
Westfalen an der oberen Lippe, Ruhr und Ems; die Engern an der 
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