Full text: Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 (Teil 2)

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der Bär wurde in der Nordmark, die bisher ein sächsisches Lehen gewesen 
war, reichsunmittelbar und erweiterte sie zur Markgrafschaft Branden- 
bürg. 
Konrad und Rom. Während dieser Wirren in Deutschland konnten 
die Normannen ihr Reich in Unteritalien ungestört erweitern und es 
unter päpstlicher Oberhoheit zum Königreich erheben. In Rom predigte 
der Mönch Arnold von Brescia gegen die weltliche Herrschaft der Kirche 
und erreichte es, daß das römische Volk an Stelle der päpstlichen Regierung 
einen demokratischen Senat setzte und die Form der alten Republik wieder 
herstellte. Mehrere aufeinanderfolgende Päpste baten König Konrad um 
Beistand. Doch Konrad folgte ihrem Rufe nicht, ließ sich dagegen von 
dem heiligen Bernhard zu einem Kreuzzug bewegen (1147—1149), der 
aber völlig erfolglos war. Bald nach der Rückkehr von diesem starb er, 
nachdem er seinen tapfern Neffen Friedrich von Schwaben zu seinem Nach- 
folger empfohlen hatte. 
3. Friedrich I. Sardarossa. 1152—1190. 
Friedrichs Anfänge. Friedrich I., dem die dunkelfarbigen Italiener 
wegen seines hellblonden Haares und rötlichen Bartes den Beinamen 
Barbarossa (Rotbart) gaben, war durch seine äußeren und inneren Vorzüge 
einer der größten Fürsten des Mittelalters. Seine schöne Gestalt, seine 
feinen Manieren, sein blaues, lebendiges Auge und heiteres Antlitz zogen 
jedermann an. Im Kampf und Ritterspiel, im Jagen und in jeglicher 
Leibesübung stand er keinem nach, in den Wissenschaften war er hoch ge- 
bildet, und für die Künste war sein Geist empfänglich. 
Erfüllt von Begeisterung für das Ideal eines gewaltigen Kaisertums, 
richtete sich sein Streben darauf, das deutsche Reich zu der Macht und 
dem Ansehen zurückzuführen, die es unter den Ottonen und den ersten 
fränkischen Kaisern besessen hatte. Zu dem Zwecke suchte er die inneren 
Streitigkeiten auszugleichen und vor allem Heinrich den Löwen, mit 
dem er mütterlicherseits nahe verwandt war, in dauernder Freundschaft sich 
zu verbinden. Er gab ihm in Sachsen das Recht der Investitur der 
Bischöfe und verlieh ihm auch Bayern. Heinrich Jafomirgott wurde 
durch die von Bayern getrennte Markgrafschaft Österreich, die ein selbst- 
ständiges Herzogtum geworden war, entschädigt. In den Nebenländern 
brachte Friedrich sein Ansehen kräftigst zur Geltung. Boleslaw von Polen 
mußte Lehnspflicht geloben, uud Wladislaw von Böhmen wurde für seine 
Treue mit dem Königstitel geehrt und dadurch um so fester an Friedrich 
gekettet. Im Westen wurde Burgund, dessen Verbindung mit dem Reiche
	        
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