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war zwischen den Gesinnungsgenossen in Athen und Theben ein Plan zur
Befreiung Thebens und zum Sturz der aristokratischen Partei entworfen.
In Jäger- und Bauerntracht kehrten die Demokraten aus Athen zurück
und wurden im Hause eines Freundes verborgen. Ein anderer lud etliche
der aristokratischen Gewalthaber zu einem Abendschmause ein, und als der
Wein zu wirken begann, traten die Verschworenen, als Tänzerinnen der-
kleidet, in den Saal, stürzten sich aus die beiden Häupter der aristokratischen
Regierung und erstachen sie mit ihren Dolchen. Dann eilten sie in die
Häuser derer, die nicht bei dem Gastmahl waren, und ermordeten sie eben-
falls. Am andern Morgen wurden die Bürger zum Freiheitskampf auf-
gerufen und die Spartaner in der Burg belagert. Diese übergaben bald
gegen die Bedingung freien Abzuges die Burg, und nun war Theben völlig
in der Gewalt der Demokraten.
Auf den Wunsch des Volkes übernahmen Pelopidas und Epaminondas
die Leitung und Verteidigung der Stadt. Beide haben ihre Vaterstadt
befähigt, auf einige Zeit den Vorrang in Griechenland zu behaupten, um
den bisher nur Sparta und Athen gestritten hatten. Pelopidas und
Epaminondas waren in vielen Dingen grundverschieden. Pelopidas war
reich, Epaminondas arm, Pelopidas war rasch und wagemutig, Epaminondas
ruhig, klug und berechnend. Aber beide einigte die edelste Vaterlandsliebe,
sie waren gleich in Tapferkeit und Feldherrnkunst, und während so oft
sonst bei den Griechen gerade die ausgezeichnetsten Zeitgenossen die feind¬
seligsten Nebenbuhler wurden, waren diese beiden Männer durch die innigste
Freundschaft bis in den Tod verbunden.
Seuftra und Mantinva. Der Kampf zwischen Theben und Sparta
war unvermeidlich. Um ihm wirksam zu begegnen, bildeten Epaminondas
und Pelopidas einen Städtebund, den böotischen Bund, dem vorübergehend
auch Athen angehörte, das zur See wieder erstarkt war, auch seine Be¬
festigungen wieder aufgerichtet hatte. In der Hauptsache waren aber die
thebanischeu Führer auf die Stärke ihres gut geschulten Heeres angewiesen.
Wiederholt Hattert sie spartanische Heerhaufen, die in Böotten eingefallen
waren, zurückgeschlagen. Da drang abermals ein dem thebanischen Heer
an Zahl weit überlegenes Heer in Böotien ein und schlug bei Seuftra
ein Lager auf. Epaminondas trat ihm aber unerschrocken entgegen unb
371 erfocht mit Hülfe einer von ihm erfundenen neuen Schlachtordnung 371
einen vollständigen Sieg. Von nun an mußten die Spartaner die Ein-
fälle in Böotien ausgeben und sich gegen die Angriffe der Thebaner ver¬
teidigen.
Epaminondas fiel in den Peloponnes ein, ihm schloffen sich viele