Full text: Das Altertum (Teil 1)

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Eteokles und Polynices gerieten bald in Streit. Der ältere vertrieb 
den jünger n, der als Schwiegersohn des Königs Adrästus von Argos den 
Krieg von sieben Fürsten gegen Theben zustande brachte. Aber ihr Heer 
wurde geschlagen; die beiden feindlichen Brüder fielen im Zweikampfe. 
Der neue Thebanerkönig Kreon verbot die Bestattung des Polynices, und 
als dessen Schwester Antigone die Pflicht gegen den Toten höher achtete 
als das königliche Verbot und den Leichnam mit Erde bedeckte, wurde sie 
auf Kreons Befehl lebendig eingemauert. Kreons Sohn Hämon aber, der 
der Verlobte der edlen Jungfrau gewesen war, tötete sich auf dem Grabe 
der Geliebten, und seine Mutter folgte bald seinem Beispiele. Kreon be¬ 
reute jetzt zu spät seine Härte. 
Zehn Jahre später folgte der Rachezug der Epigonen (der Nachkommen) 
gegen Theben. Die Stadt wurde erobert und zerstört. 
e) Der trojanische Krieg. 
Die Hochzeit des Königs Peleus. Einst vermählte sich der König 
Pelens in Thessalien mit der Meeresgöttin Thetis. Zu dieser Feier 
waren alle Götter und Göttinnen geladen, nur Eris, die Zwietracht, war 
vergessen worden. Um sich zu rächen, erschien diese während des Mahles 
und rollte in den Saal einen goldenen Apfel mit der Aufschrift: „Der 
Schönsten." Sogleich entbrannte ein Streit darüber, wem er gebühre. 
Zeus weigerte sich, die Entscheidung zu treffen und verwies die Hadernden 
an Paris, den Sohn des Königs Priamus von Troja oder Jlinm, der 
die Herde seines Vaters auf dem Jdagebirge weidete. Seinem Urteile 
unterwarfen sich Hera, Pallas Athene und Aphrodite. Jede suchte ihn 
für sich zu gewinnen: Hera versprach ihm große Macht, Athene Weisheit 
und Aphrodite die Liebe der schönsten Frau. Da gab Paris den Apfel 
der Aphrodite, und diese schickte Paris zu der schönsten Frau Griechenlands, 
das war Helena, die Gemahlin des Königs Menelaus von Sparta, 
eines Sohnes des Atreus. Gastfreundlich wurde Paris in Abwesenheit des 
Königs von Helena aufgenommen. Bald aber wußte er sie mit listigen 
Worten so zu bestricken, daß sie einwilligte, mit ihm nach Troja zu fliehen. 
Die Griechen in Aulis. Als Menelaus von der Flucht seines 
Weibes erfuhr, bot er alle Fürsten Griechenlands zu einem Rachezuge 
gegen Troja auf. Sein Bruder Agamemnon, König von Mycenä, wurde 
Oberführer der Griechen und ordnete an, daß sich die Schiffe im Hafen 
Aulis sammeln sollten. Manchem kam der Zug sehr unerwünscht, so dem 
Odysseus von Jthaka, der sein junges Weib Penelope und sein Söhn- 
chen Telemach nicht verlassen wollte. Er stellte sich deshalb wahnsinnig:
	        
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