Full text: Die neue und neueste Zeit von 1648 bis jetzt (Teil 3)

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teilte Otto das große Gebiet, das Gero allein verwaltet hatte, in drei 
Amtsbezirke, aus denen bis zum 12. Jahrhundert sich die Nord mark 
(links der Elbe vom Einfluß der Havel bis zur Bode im Harz mit dem 
davor gelegenen ostelbischen Wendengebiet bis zur Oder), die Lausitz oder 
Ostmark und die thüringsche Mark oder die Mark Meißen bildeten. 
Jede der drei Marken hatte ihre eigenen Markgrafen. Die Nord mark, 
aus der die Mark Brandenburg hervorging und zu der die beiden 
Bistümer Brandenburg und Havelberg gehörten, erhielt in Dietrich 
von Haldensleben den ersten Markgrafen. Nach dem Tode Ottos des Großen 
dachten die Wenden wieder daran, sich selbständig zu machen, und als im 
Jahre 983 die Kunde von der blutigen Niederlage Kaiser Ottos II. in 
Unteritalien bei Cotrone zu ihnen drang, scharten sich die Wenden zu- 
sammen und eroberten Havelberg und Brandenburg. Sie zerstörten die 
christlichen Kirchen, erschlugen die Priester und metzelten die Besatzungen 
nieder. Auf 150 Jahre blieb das Havelland den Deutschen verloren. 
Die Bistümer Brandenburg und Havelberg bestanden nur in partibus, 
d. h. es gab nur Titel-Bischöfe, und die Wenden lebten wieder in ihrer 
alten Freiheit und dem alten Götzendienste. Nur mit Mühe konnten die 
späteren Grafen der Nordmark aus den Häusern Walbeck und Stade das 
Gebiet links der Elbe, die Altmark, behaupten. Die unruhige Regierung 
der Kaiser aus dem fränkischen Stamme war nicht geeignet, die verlorene 
Herrschaft wiederzugewinnen, und mit dem Deutschtum und Christentum 
schien es bei den Wenden vorbei zu sein. Da starb im Jahre 1132 das 
Haus der Grafen von Stade aus, und nun übertrug (1134) der Kaiser 
Lothar die Nordmark dem Grafen von Ballenftädt, Albrecht dem 
Bären, mit dem das ruhmvolle sächsische Geschlecht der Ballenstädter zur 
Regierung kam. 
Die Markgrafen von Brandenburg aus dem anhaltinischen oder 
Manischen Hause. 1134—1319. Als Albrecht der Bär (1134—1170) 
die Nordmark übernahm, bestand sie nur aus der Altmark und einigen 
kleinen wendischen Bezirken. Er benutzte aber sogleich die zwischen den 
Wilzen und Abotriten herrschende Feindschaft und entriß ihnen die Prieg- 
nitz. Die größte Erwerbung machte er jedoch mit Hülfe des christlichen 
Wendenkönigs Pribislaw in Brandenburg, der ihn zu seinem Erben 
im Havellande einsetzte, weil er verhindern wollte, daß das christlich, 
gewordene Land an seine heidnischen Verwandten fielet) Diese Schenkung 
bestätigte König Konrad, der das Havelland, die spätere Mittelmark, zu 
1) Markgraf Albrecht der Bär gewinnt die Stadt Brandenburg 1157.
	        
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