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Das Zeitalter der Gegenreformation.
2. Der Jesuitenorden.
Ignatius von Loyola, auf dem Schlosse Loyola (in den bas¬
kischen Landen) geboren, widmete sich zuerst dem Kriegsdienste. Bei der
Belagerung von Pamplona durch die Franzosen verwundet, las er das
Leben der Heiligen, wurde dadurch zu frommen Entschlüssen begeistert.
Wallfahrtete nach Rom und Jerusalem und studierte dann Theologie auf
der Sorbonne zu Paris.
Mit gleichgesinnten Freunden stiftete Ignatius einen Orden,
der neben den gewöhnlichen Ordensgelübden insbesondere un-
bedingten Gehorsam unter die Weisungen der Ordensoberen und
unbedingte Unterwürfigkeit unter den Papst verlangte. Der
neue Orden wurde (1540 vom Papste Paul III.) als Societas
Iesu bestätigt und Ignatius Loyola erster Ordens-General. Die
Jesuiten stellten sich für ihre Wirksamkeit drei Aufgaben: 1. die
Seelsorge und denIugendunterricht, 2. die Ausbreitung der katho-
lischen Religion durch Missionen, welche im 16. Jahrhundert unter
Franziskus Xaverius in Ostindien und Japan eine erfolg-
reiche Tätigkeit entfalteten, 3. die Verteidigung des katholischen
Lehrbegriffs gegenüber dem protestantischen. Die Jesuiten ge-
wannen als Beichtväter an den katholischen Fürstenhöfen großen
politischen Einfluß, der es ihnen ermöglichte, auch die staatlichen
Mittel im Kampfe für den Katholizismus zu verwenden.
Die ersten Jesuitenschulen in Deutschland waren zu Cöln, Wien und
Ingolstadt; der Begründer des jesuitischen Einflusses im südlichen Deutsch-
land war Petrus Canisius. Bald gewannen die Jesuiten in allen
größeren Städten der katholischen Länder fast die alleinige Leitung des
höheren Unterrichts.
II. Deutschland im Zeitalter der Gegenreformation.
1. Die Kaiser und ihre Erblande.
a) Ferdinand I. (1556—1564) ist der Begründer der dent-
schen Linie des Habsburgischen Hauses. Bei seinem Tode teilte
er seine Länder unter seine drei Söhne so, daß sich das öfter-
reichisch-habsburgische Haus in eine österreichische, tirolische und
steierische Linie spaltete. Der älteste Sohn, Kaiser
b) Maximilian 11.(1564—1576), erbte die Krone von Böh-
mert und Ungarn sowie das eigentliche Herzogtum Osterreich.
Beide Herrscher mußten den ihnen verbliebenen Rest von Ungarn
in Kriegen gegen die Türken verteidigen. Als Suleiman II.