wurde unter den Slaven betrieben. Der Bischof Otto von Bam -
berg erwarb sich durch zwei Missionsreisen (1124. 1128) den Namen
des „Apostels der Pommern". Schon als Herzog von Sachsen hatte
Lothar den Adolf von Schauenburg zum Grafen von Holstein gemacht,
unter dem sofort die Bekehrung der wagrifchen Slaven begann.
Die Kongregationen der Prämonstratenser und der Cisterzienser be-
gannen an der Verbreitung des Christentums zu arbeiten. So war
im ganzen doch eine gesegnete Zeit, die sich schloß, als der greise
Kaiser auf dem Rückweg von der letzten Romreise in einem klemen
Dorf am Ausgang der Alpen, zu Breitenwang bei Rentte in Tirol
(Dez. 1137) starb.
Um diese Zeit, unter Heinrich V. und Lothar tauchen mehrere Fürsten-
Häuser auf, vor denen eine große Zukunft lag:
Die Welsen (vgl. Stammbaum): Ihre Stammsitze liegen in Ober-
schwaben um das Schusseutal bis nach Bayern hinein (Altdorf, Wem-
qarten, Ravensburg). Schon Ludwigs des Frommen Gemahlm gehörte
dem Hans an. Die ältere Linie starb mit Welf III., Herzog von Kärnten
und Verona, aus (1055). Seine Schwester, mit dem Markgrafen Azzo
von Este vermählt, begründete die jüngere Linie, der Heinrich der Schwarze,
der Stolze und der Löwe, sowie König Otto IV. (f 1218) angehörten. Der
dritte Sohn Heinrichs des Löwen begründete die Linie der Herzoge von
Braunschweig-Lüneburg, die bis zur Gegenwart recht. Sie teilten
sich in zwei Linien, 1) die der Herzoge von Braunschweig-Lüneburg, die
feit 1692 Kurfürsten von Hannover wurden, 1714 mit Hannover die Kömgs-
kröne von England verbanden, eine Verbindung, die sich 1837 wieder löste.
In England haben sie von 1714-1837 geherrscht; in der von der Königin
Viktoria begründeten weiblichen Linie herrschen stejtoch dort. Die mannliche
Linie regierte in Hannover noch von 1837—1866. Der letzte Kömg von
Hannover verlor 1866 sein Land an Preußen. 2) Die Herzoge von Braun-
fchweig-Wolfeubüttel sind 1884 ausgestorben. Erbberechtigt smd die
Nachkommen des letzten Königs von Hannover.
Die Askanier bekamen mit Albrecht dem Bären geschichtliche Be-
deutuna. Sie zerfielen seit 1180 in zwei Hauptlinien: 1) In der Markgraf¬
schaft Brandenburg folgte dem Bären sein ältester Sohn Otto, dessen
Nachkommen bis 1320 regierten. 2) Der zweite Sohn Bernhard erhielt
Anhalt und Wittenberg, und 1180 beim Sturz Heinrichs des Löwen Lauen-
burq und den Titel des Herzogs von",Sachsen. Von dessen Söhnen erhielt
der ältere Anhalt, wo seine Nachkommen noch regieren, der hungere
Sachsen, wo sich päter zwei Linien Sachsen-Wittenberg und Sachsen-
Lauenburg bildeten. Die erstere ist 1422 erloschen, worauf die Kurwurde
Sachfen-Wittenberg an das Haus Wettin (1423) überging. Man beachte,
daß auf diese Weise, durch die Ernennung der wettmachen Fürsten zu Her¬
zogen von Sachsen, der Name Sachsen auf Gebiete übergegangen ist, die
mit dem Land der alten Sachsen und dem Herzogtum Sachsen nichts zu
tun hatten.
Die Wettmer, deren Heimat auch zwischen Saale, Bode und Harz
liegt, erhielten zuerst unter Heinrich IV. die Mark Meißen, die ihnen