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aber seine Bitte um Anstellung im Heere wurde von König Lud-
wig XIV. abgewiesen. Daher ging Eugen nach Osterreich unb
erhielt in der Türkenschlacht vor Wien (1683) die Feuertaufe. Er
entschied den Krieg durch einen glänzenden Sieg bei Zenta (am
rechten Theißufer, 1697). In dem Frieden von Karlowitz
(1699) trat die Pforte fast ganz Ungarn nebst Siebenbürgen
sowie den größten Teil von Kroatien und Slavonien an
Osterreich ab.
Zwanzig Jahre später gewann Osterreich durch einen neuen
Türkenkrieg, der durch Prinz Eugens Eroberung von Belgrad
berühmt ist („Prinz Eugen, der edle Ritter"), den Rest von
Ungarn.
b) Ter spanische Erbfolgekrieg (1701—1714). § 15.
a) Die fpanifdle Erbfolge (1700). Schon lange beschäftigte die
Frage der spanischen Erbfolge die Staatsmänner in ganz Europa.
Der kränkliche, kinderlose König Karl II. von Spanien war
nämlich der letzte männliche Sproß der älteren Linie des Hauses
Habsburg. Zwei mächtige Fürsten machten kraft des Erbrechtes
auf die Thronfolge Anspruch: Kaiser Leopold I. und der fran¬
zösische König Ludwig XIV. Beide waren mit Schwestern Karls II.
verheiratet, und die Mütter beider waren ebenfalls spanische
Prinzessinnen gewesen. Zwar hatte Ludwigs XIV. Gemahlin vor
der Vermählung auf die spanische Erbfolge verzichten müssen, aber
Ludwig machte doch für die Nachkommen den Anspruch geltend.
— Beide Herrscher sahen ein, die übrigen Mächte würden es nicht
dulden, daß Frankreich oder Osterreich mit der spanischen Monarchie
vereinigt würde und so zu einer Machtstellung anwachse, die das
Gleichgewicht der europäischen Mächte zerstöre. Darum erhob
Ludwig für seinen zweiten Enkel Philipp von Anjou, Leopold I.
für feinen zweiten Sohn Karl Anspruch aus die Nachfolge in
Spanien.
Vorschläge zur Teilung der ganzen Ländermasse der spanischen
Monarchie scheiterten an dem Widerstande Karls II. Dieser setzte
durch sein Testament Philipp von Anjou zum Erben ein (1700).
Ludwig XIV. nahm die Erbschaft für seinen Enkel an. Dieser
wurde in Madrid mit Jubel empfangen und fast in der ganzen
Monarchie als König Philipp V. anerkannt. So mußte der
Krieg entscheiden.