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der Kurfürst neue Soldaten. Heute muß jeder gesunde junge Mann
Soldat werden, damals war das noch nicht so. Die Soldaten dienten
auf Bezahlung ihr ganzes Leben hindurch. Einige Jahre dem Kaiser,
dann den Schweden, den Franzosen usw. Wer am meisten bezahlte,
dem liefen sie zu. Der große Kurfürst aber wollte nur Brandenburger als
Soldaten haben. Warum? (Weil diese ihr Land liebten und tapferer
dafür fechten würden.) Wieviel Soldaten hatte der große Kurfürst zu¬
nächst? Und später? Und am Ende seiner Regierungszeit? Das
waren für die damaligen Verhältnisse schon starke Heere. Die Soldaten
erhielten gleiche Kleidung und Waffen. Wie nennt man die Kleidung
der Soldaten? (Uniform.) Auch wurden sie gut eingeübt: Wie heißt
der fremde Ausdruck dafür? Wo blieben bisher die Soldaten mit
Beendigung des Krieges? Was machte aber unser Kurfürst dagegen?
Und das war gut. Wenn ein Krieg ausbrach, mußten die Fürsten erst
Soldaten anwerben oder anmieten, bis diese dann einexerziert wurden,
verging eine längere Zeit. Der große Kurfürst aber hatte seine Soldaten
immer bei der Hand. Man sagt, er hielt ein stehendes Heer. Wiederholt
das! Nennt den Gehilfen des großen Kurfürsten bei der Ausbildung
des Heeres! Schildert seinen Lebensgang! Er erreichte die höchste
militärische Würde; er wurde Generalfeldmarschall. (Anschreiben und
mehrmaliges Lesen des Wortes.) Wollt ihr noch etwas fragen?
C. Übung: Erzählt, wie sich der große Kurfürst ein
eigenes Heer gründete!
Einprägung.
(Ein Lied vom Derfflinger.
Vorlesen von feiten des Lehrers.
Feldmarschall Derfflinger.
Der Derfflinger war ein Schneidergesell, Da ward er ein rascher Reitersmann,
Doch nimmer ließ es ihn ruhn: Zum Teufel schmiß er die Ell',
Er dachte an andres als Nadel und Ell': Dafür packt er ’tten Degen an,
„Was aber, was soll ich tun?" Den schwang er gewichtig und schnell.
Da kam er beim Wandern die Kreuz Bald hat er ein Regiment kommandiert,
und Quer Zuletzt ward er Feldmarschall;
Zum Fährmann bei Tangermünd'; Da hat ihn kein Fährmann mehr abge-
Hinüber wollt' er, sein Beutel war leer. führt,
„Sumft zahle, sonst pack' dich geschwind!" Sie respektierten ihn all.
„Ihr nehmt doch dort die Kerle mit, Ein Gott den Soldaten, ein Teufel im
Es bezahlt euch ja keiner nicht!" — Streit,
„Das sind auch keine Schneiderböck nit, Wie maß er der Schwedischen Heer
Sind Kriegsleut', Respekt, du Wicht!" Bei Fehrbellin die Läng' und die Breit'!
Die Lippen biß er, verhöhnt blieb er ®ie eiferne ®ffc roar ^roer!
stehn, Drum sag ich: Keiner steh still in der
Und fluchte grimmig für sich: Welt,
„Ihr Schufte, das soll mir nicht zweimal Wen's antreibt, nur vorwärts schnell!
geschehn, Wer einHeld kann werden, der werd' einHeld,
Ich zeig's, was sich schickt für mich!" Und wär's auch ein Schneidergesell.
Fr. v. Sollet.
Angabe der Hauptpunkte der Erzählung von feiten der Schüler.