fullscreen: Naturkunde, Erdkunde, Geschichte, deutsche Sprachlehre, Münz-, Maß- und Gewichtkunde (Theil 2)

Amerika. 
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Gold. Der Handel ist gering, der Schulunterricht noch selten. — Geor¬ 
gia, noch heißer und ungesunder, ist an der Küste oft vom gelben Fieber 
heimgesucht. Reiß, Indigo, Tabak, Baumwolle, Mais, süße Bataten wer¬ 
den von hart gehaltenen Sclaven in Plantagen gebaut; nur die höher lie¬ 
genden Gegenden haben etwas Ackerbau, die Berge viel Gold.—In Ala¬ 
bama und MiMsippi ist schon die Küste gesunder, die höheren Gegenden 
aber besonders mild, fruchtbar und gesund. Darum nimmt auch die Be¬ 
völkerung reißend zu. Nur die Gegend um den Fluß Missisippi ist durch 
häufige Überschwemmung der Gesundheit sehr gefährlich. — Louisiana 
ist eine fruchtbare, sumpfige und bei stets großer Hitze äußerst ungesunde 
Ebene mit an den Flussufern stark betriebenem Plantagenbau, aber fast 
ohne alle Schulen. Von den freien Einwohnern sind die meisten Franzosen. 
Die Hauptstadt Neu-Orleans ist eine der bedeutendsten Handelsstädte 
der Union, aber ungesund gelegen und voll Lurus und Sittenverderbniß. 
— Florida, meist von Spaniern bewohnt, hat sehr heißes Klima, unge¬ 
sunde Luft und liegt noch meist wüst. —Der Staat Teras ist eine pracht¬ 
volle, ungemein fruchtbare Wildniß, größer als Deutschland / von 
350,000 Menschen bewohnt und fortwährend das Ziel vieler Auswanderer. 
In den schönen Wiesen dieses Landes ist oft 5 Meilen weit weder Strauch 
noch Baum, 10 Meilen weit kein Haus zu sehen. Auf einzelen Inseln die¬ 
ses Wiesenmeers prangen die herrlichsten Fruchtbüume und Reben und steht 
der riesenhafte schöne Lebenseichenbaum. 
Unter den nördlichen Staaten hat Massachusets die bedeutendsten 
Fabriken, die meisten Schulen, gute Landstraßen und Kanäle, große Fi¬ 
scherei und gut gebaute Städte. Boston ist wichtige Handelsstadt, Cam¬ 
bridge, von wo 1773 die amerikanische Revolution und gewaltsame Tren¬ 
nung vom Mutterland ausging, Geburtsort Franklins und Universität. 
Der volkreichste Staat, N eu-U ork (3 ^oMill.Einw.), hauptsächlich von 
Engländern, Niederländern und Deutschen bewohnt, treibt seiner natürli¬ 
chen Beschaffenheit nach vorzüglich Ackerbau und Handel, ist jedoch eben¬ 
falls an den Küsten nicht ganz gesund. Die Stadt Neu-Pork hat 37 
Dampfschiffe, den lebhaftesten Handel und ist die wichtigste Stadt der Union. 
Im Jahr 1851 stiegen hier 289,600 Einwanderer ans Land, unter denen 
gegen 61,000 Deutsche waren. — Der Ufechtaat Maryland hat bedeu¬ 
tenden Handel, Ackerbau und ist für Tabak und Baumwolle heiß genug. 
Baltimore mit 165,000 Einwohnern, von denen lfl2 Neger sind, ist die 
zweite Handelsstadt der Union. Zwischen Virginien und Maryland liegt 
der Distrikt Columbia mit der Bundeöstadt Washington, die dem gro¬ 
ßen Feldherrn und ersten Präsidenten der vereinigten Staaten, dem edlen 
Washington, zu Ehren also benannt, Wohnort des Präsidenten, Sitz des 
Congreffes, der höchsten Behörden und fremden Gesandten ist. — Die 
Halbinsel Kalifornien, deren goldreicher Bod n gerade so groß ist, wie 
ganz England, gehört jetzt auch zu den vereinigten Staaten. 
Auf dem Gebiet der vereinten Staaten wohnten im Jahr 1790 in 17 
Staaten 3,930,000, 1810 in 26 Staaten 7,240,000 Menschen. Den 
Zuwachs haben theils die Einwanderer bewirkt, theils die Leichtigkeit, wo-
	        
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