525 
ten Karls Kasse so erschöpft, daß er sehr verle¬ 
gen war, als der König von Frankreich im näch¬ 
sten Frühling (1554) den Krieg in Lothringen 
mit frischer Kraft erneuerte. Mit vieler Äcühe, 
jedoch sehr spat, brachte er endlich noch ein Heer 
zusammen, und ließ sich demselben abermals in 
seinem Bett nachtragen. Allein der Erfolg war 
wie im vorigen Zahre. Die Franzosen verschloss 
sen sich in ihre Festungen, und Karl, der sie da 
nicht heraustreiben konnte, begnügte sich damit, 
die Picardie zu verheeren. Zm folgenden Jahre 
(1555) ward genau das nämliche Schauspiel wie¬ 
der aufgeführt. Beide Monarchen quälten sich 
einander mit gegenseitigen Feindseligkeiten ab, 
zersplitterten ihre Kräfte in fruchtlosen Reibun¬ 
gen, und machten alle diejenigen höchst unglücklich, 
deren Wohnungen innerhalb des Schauplatzes 
lagen, den der unselige Krieg überschwemmte. 
Dennoch konnte Karl den Gedanken nicht ertra¬ 
gen, den weit schwächer» Sohn des Mannes, über 
welchen er sein Lebelang so ruhmvoll triumphirt 
hatte, jetzt nachgebend um Frieden bitten zu 
sollen. Lieber ließ er den Ausgang des langen 
Streites unentschieden, und vererbte den Krieg 
auf seinen Nachfolger, unter welchem auch in 
der That erst der Friede zu Stande kam. 
'N 
: j
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.