Friedrich Wilhelm I. 201
Die letzten Kurfürsten und die ersten Könige aus dem Kaufe Kohenzollern.
Georg Wilhelm, 1619—40.
Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, 1640—88,
verm. mit Luise Henriette von Oranien.
I
Friedrich (HI.) I., 1688—1713,
verm. mit Sophie Charlotte von Hannover.
I
Friedrich Wilhelm I.. 1713-40,
verm. mit Sophie Dorothea von Hannover.
Wilhelmine, verm. mit Friedrich II., der Grotze, August Wilhelm. Heinrich.
Markgraf Friedrich von 1740—86, verm. mit Eli-
Bayreuth. sabeth von Braunschweig-
Bevern.
Friedrich Wilhelm II., 1786-97.
I
Friedrich Wilhelm III., 1797-1840,
verm. mit Luise von Mecklenburg-Strelitz.
7. Auswärtiges. Die inneren Aufgaben beschäftigten den König so
sehr, und die feinen Fäden der Diplomatie ergriff seine derbe Hand so
ungern, daß er sich nach dem Stockholmer Frieden daraus beschränkte, gute
Beziehungen zum Wiener Hofe zu unterhalten. Im Berliner Vertrage
von 1728 versprach ihm der Kaiser, die Preußischen Ansprüche auf Berg 1728.
nach dem bald zu erwartenden Aussterben der Psalz-Neuburger Linie zu
unterstützen, wofür Friedrich Wilhelm die „Pragmatische Sanktion"
anerkannte, die Maria Theresia, des Kaisers Tochter, zur Erbin der
österreichischen Länder erklärte.
Nach dem Tode Augusts II. von Sachsen und Polen wollte Frankreich
den früher entthronten Stanislaus Leszczynski, den Schwiegervater
Ludwigs XV., auf den polnischen Thron bringen, während August III. von
Sachsen, der Sohn Augusts II., von Rußland und Österreich unterstützt
wurde. Darüber entbrannte zwischen Österreich und Frankreich 1733 der 1733.
Polnische Erbfolgekrieg, der am Oberrhein und in Italien mit geringer
Energie geführt wurde. Friedrich Wilhelm widerstand den französischen
Lockungen und schickte dem Kaiser Hilfstruppen, obgleich die Vereinigung
der sächsischen und polnischen Macht für Preußen nicht vorteilhaft sein
konnte. Dem preußischen Kronprinzen bot der Krieg Gelegenheit, unter dem
Prinzen Eugen im Felde Erfahrungen zu sammeln und das österreichische
Heerwesen kennen zu lernen, über das er kein günstiges Urteil gewann.
Im Wiener Frieden, den der Kaiser 1735 vorläufig und 1738 endgültig 1735.
abschloß, ohne den preußischen König oder andere Reichsfürsten zu befragen,
verzichtete Stanislaus Leszczynski auf Polen, erhielt aber dafür das
Herzogtum Lothringen mit der Bestimmung, daß es nach seinem Tode (der
1766 eintrat) an Frankreich falle. Herzog Franz Stephan von Lothringen,
des Kaisers Schwiegersohn, wurde mit Toskana entschädigt, wo das Haus