Object: Die Geschichte der neuesten Zeit (Bd. 4)

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Geschichte. 
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13. Der Schmalkaldische Krieg. Im Jahre 1545 wurde in Trient ein 
allgemeines Konzil abgehalten. Der Kaiser verlangte, daß die evangelischen 
Fürsten dasselbe auch beschicken sollten. Der Kurfürst Johann Friedrich von 
Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen taten das jedoch nicht, weil 
das Konzil jenseit der Alpen stattfand. Darauf erklärte der Kaiser die 
beiden Fürsten für Rebellen und begann gegen sie einen Krieg. Man nennt 
ihn den Schmalkaldischen Krieg, weil er gegen die Häupter des Schmal- 
kaldischen Bundes gerichtet war. Die beiden evangelischen Fürsten hatten 
ihre Heere in Süddeutschland vereinigt. Mehrere Städte waren mit ihnen 
im Bunde. Der Kaiser hatte es verstanden, die meisten evangelischen Fürsten 
vom Kriege fernzuhalten; er selbst aber war auf den Krieg wenig vorbereitet. 
Es wäre leicht gewesen, ihn zu besiegen. Man zögerte jedoch so lange, bis 
er seine zerstreuten Truppen gesammelt hatte. Als die verbündeten Fürsten 
zum Angriff schreiten wollten, fiel der junge Herzog Moritz von Sachsen, 
ein Vetter von Johann Friedrich, in das Land desselben ein. Als der Kur¬ 
fürst von Sachsen von dem Einfall in sein Gebiet hörte, brach er schnell 
mit seinem Heere auf, um sein Land zu retten. Der Kaiser wurde nun im 
Süden bald mit seinen Feinden fertig und verfolgte den Kurfürsten. Bei 
Mühlberg in Sachsen kam es zur Schlacht. Der Kurfürst wurde besiegt, 
verwundet und gefangengenommen. Der Kaiser verurteilte ihn zum Tode, 
schenkte ihm jedoch das Leben, als er einen großen Teil seiner Länder an 
Moritz von Sachsen abtrat. Johann Friedrich behielt nur die Herzogtümer 
Weimar und Eisenach für sich und seine Nachkommen. Philipp von Hessen 
ergab sich nun auch dem Kaiser und wurde lange Zeit gefangengehalten. 
14. Der Augsburger Religionsfriede (1555). Nachdem der Kaiser die 
Protestanten besiegt hatte, bestimmte er, wie es einstweilen in ihren Ländern 
mit der Religion gehalten werden sollte. Die Städte im Norden Deutsch¬ 
lands aber trotzten ihm. An ihrer Spitze stand Magdeburg. (Bild 13.) 
Moritz von Sachsen erhielt den Auftrag, diese Städte zu strafen. Er 
belagerte sie jedoch nur zum Schein, denn er zürnte dem Kaiser, weil sein 
Schwiegervater, der Landgraf Philipp von Hessen, noch immer gefangen¬ 
gehalten wurde. Auch fühlte er sein Gewissen dadurch beschwert, daß er 
seine Glaubensgenossen verraten hatte. Plötzlich wandte er sich offen gegen 
den Kaiser. Nur mit Mühe konnte dieser sich über die Alpen retten. Der 
Kaiser ließ die gefangenen Fürsten frei und schloß den Augsburger Religious- 
friedeu. In demselben wurde den Protestanten gestattet, im Deutschen 
Reiche ihre Religion frei auszuüben. Bald darauf legte Kaiser Karl V. 
seine Krone nieder und ging in ein Kloster. 
15. Die Kirchentrennung in der Schweiz und in andern Ländern. In 
derselben Zeit, als Luthers Lehre in Deutschland verbreitet wurde, trat Ulrich 
Zwingli in der Schweiz als Reformator auf. Als er Prediger in Zürich 
wurde, trat er offen mit seiner Lehre hervor. Er gründete dieselbe auch 
allein auf die Heilige Schrift, wich aber in einigen Punkten von Luthers 
Lehre ab. Besonders über die Lehre vom Abendmahl war er andrer Meinung. 
Der Landgraf Philipp von Hessen wollte eine Einigung zwischen den beiden
	        
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