Full text: Das Altertum, das Mittelalter bis zu Karl dem Großen (Teil 1)

Anfänge der Kultur in vorgeschichtlicher Zeit. 
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teils Fische und das Fleisch wilder Tiere (Auerochs, Renntier, Höhlen- 
bär, Mammut), zum Schmuck und zur Kleidung die Felle dieser Tiere. 
Die Waffen und Werkzeuge bestanden aus Holz, Knochen und Stein, be- 
sonders Feuerstein. Die erhaltenen Geräte der älteren Steinzeit (Äxte, Meißel, 
Schaber, Messer, Speerspitzen) sind von einfacher Form und roh behauen. 
Der Blitz lehrte die Wirkungen des Feuers kennen (Prometheussage), 
und durch Reibeu von Hölzern lernte man es selbst erzeugen. Die Schmack- 
hastigkeit der mit Hilse des Feuers bereiteten Speisen führte zur Töpferei' 
Punkte und Striche auf den Tongefäßen waren die ersten Regungen der Kunst. 
2. Die jüngere Steinzeit. Mit dem Ende der Diluvialzeit beginnt 
eine neue Periode, die jüngere Steinzeit. Als das Klima in Europa die 
heutige Beschaffenheit angenommen hatte, war der Ackerbau möglich, und 
die Vermehrung der Bevölkeruug machte ihn notwendig. Er zwang zur 
Seßhaftigkeit, und der Besitz wurde zum Eigentum. Der Ackerbauer er- 
kannte den Vorteil der Arbeitsteilung' gefangene Feinde stellte er als 
Sklaven je nach ihren Fähigkeiten bei der Feld- oder Hausarbeit oder 
als Viehhüter an, statt sie zu opfern. Die veränderte Lebensweise erforderte 
neue und bessere Werkzeuge. Die Steingeräte aus dieser Periode sind 
zum Teil geschliffen und haben geschmackvollere Formen als die früheren. 
An günstigen Stellen (z.B. auf Rügen) wurden sie in Menge hergestellt 
mit) als Gegenstände des Handels weithin ausgeführt. Die Stelle des 
Geldes vertraten in der Regel Haustiere. 
Die Wohnungen errichtete man häufig als Pfahlbauten im Wasser. 
Auch die Toten erhielten ihre Wohnungen: sie wurden entweder verbrannt 
oder unverbrannt in Hünengräbern bestattet. 
Reste von Pfahlbauten sind in Europa zuerst um die Mitte des 19. Jahrhunderts 
in den Schweizer Seen entdeckt worden. Außer mancherlei Gegenständen aus Holz, 
Stein und Ton fand man u. a. Leinwand, verkohltes Brot, Knochen von Hunden, 
Schafen, Ziegen, Schweinen und Rindern. 
3. Die Metallzeit. Ein großer Gewinn war die Entdeckung der in der 
Erde ruhenden Metalle Kupfer, Zinn und Eisen. Ihre Kenntnis und Be- 
arbeitung fing im zweiten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung an, sich 
von Vorderasien aus über Europa zu verbreiten. Auf eine kurze Herr- 
schast des Kupfers folgte die Bronzezeit, und um 1000 v. Chr. im südlichen, 
einige Jahrhunderte später im nördlichen Europa die Eisenzeit. Die Über- 
gänge geschahen sehr allmählich und in den einzelnen Gegenden zu ver- 
schiedenen Zeiten. Auch wo sich das Eisen allgemein eingebürgert hatte, 
hörte man nicht auf, die leichter zu bearbeitende Bronze zu Schmuckgegen- 
ständen und Hausgeräten zu verwenden. Einen entschiedenen Fortschritt 
zeigen auch die Tongefäße der Metallzeit. Sie sind schön geformt, gut 
gebrannt und mit Pflanzen- und Tierformen verziert. 
Welche Vorteile gewährte das Feuer den Menschen der Urzeit? — Welche knltnr- 
geschichtliche Bedeutung hat der Beginn des Ackerbaues? (Vgl. Schiller: Das eleusische 
Fest.) — Der Wert der Arbeitsteilung.
	        
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