120 Römische Geschichte.
achäische Bund lehnte sich gegen Rom auf (146). Doch mit leichter
Mühe warfen Metellus und der Konsul L. Mummius das grichische
Heer nieder. Korinth, die Hauptstadt Achajas, die blühendste Stadt
Griechenlands, wurde zerstört, und Griechenland, das viele Kunstschätze
verlor, kam fortan unter die Aufsicht des jedesmaligen Statthalters von
146 Makedonien, 146. [@rst Augustus bildete es zu einer besonderen Provinz,
mit Namen Achaja, um (27 v. (Shr.).] Damit hatte Griechenland seine
Freiheit an die Römer verloren.
§ 37. Endgültige Unterwerfung des ganzen Mittelmeerbeckens.
146 l. Der dritte Pnnische Krieg (149—146) und die Zerstörung
Karthagos. Trotz der größten Gefügigkeit, die es Rom gegenüber be¬
wiesen, und der seltenen Geduld, die es Jahrzehnte lang den Anfechtungen
seines alten Feindes Masinissa gegenüber gezeigt hatte, war der Unter¬
gang Karthagos beschlossen. Zu groß war die Furcht der alten Leute
vor der mächtig aufblühenden Stadt und der Verdruß der römischen
Geldmänner über deren Wettbewerb. Den Vorwand zur Kriegserklärung
lieferte die Tatsache, daß die Karthager, durch Masinissa aufs äußerste
gereizt, endlich zu den Waffen gegriffen hatten. Als alle Demütigungen
vergeblich waren, Rom vielmehr Aufgabe der Stadt und Ansiedlnng der
Bevölkerung 15 km vom Meere entfernt forderte, setzten sich die Kar-
thager zur Wehr. Voll wilder Verzweiflung schufen sie, nachdem sie schon
alle Waffen und Schiffe abgeliefert hatten, in kurzer Zeit eine neue
Kriesrüstung und erhoben Hasdrnbal zu ihrem Feldherru. Die römi¬
schen Angriffe schlugen fehl, bis im Jahre 147 Publius Cornelius
Scipio Ämilianus, der .von dem Sohne des Scipio Africanus an Kindes
Statt angenommene Sohn des Siegers von Pydna, trotz feiner jungen
Jahre zum Konsul gewählt und mit dem Oberbefehl betraut wurde.
Dieser schnitt der Stadt die Zufuhr ab, schloß sie ein, und entriß den
mit der größten Todesverachtung kämpfenden, von Hunger heimgesuchten
Karthagern Stück für Stück der Stadt, zuletzt den auf der Burg (Byrsa)
emporragenden Tempel des Esmün. Karthago wurde zerstört, sein Ge-
biet in die Provinz Afrika umgewandelt. Der siegreiche Heerführer
wurde mit dem Beinamen Africanus minor (der jüngere Afrikaner)
geehrt. 146.
(Warum hat Rom im Kampf gegen Karthago gesiegt? Bürgerheer, Ausdauer im
Kampf. Treue der Bundesgenossen. Fehler der Feinde, selbst Hannibals. Welt-
geschichtliche Bedeutung des Kampfes: Italien wird ein einheitliches Land. Das
römische Reich wird Weltmacht. Die griechisch-römische Kultur siegt über die
phönizisch-karthagische, Bürgersinn über Krämergeist.)
2. Die Unterwerfung Spaniens. Große Mühe kostete es, ehe die
Römer Spanien, das, seit 206 besiegt, in zwei durch die Sierra Morena
getrennte Provinzen, das diesseitige und das jenseitige Spanien, geteilt