Full text: Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates

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Veränderungen in Norddeutschland an, soweit sie nicht das 
Königreich Sachsen betreffen. Letzteres zahlt 10 Millionen 
Taler Kriegskosten und erklärt sich bereit, dem Norddeutschen 
Bunde beizutreten. 
c) Der Feldzug der Mainarmee. 
Auch im Südwesten Deutschlands nahm der Krieg 
einen raschen und glücklichen Verlauf. Nach dem Gefechte 
bei Langensalza hatten sämtliche preußische Korps, welche 
den Feind im Norden Deutschlands mit Blitzesschnelle nieder- 
geworfen hatten, sich unter dem Oberbefehl des Generals 
Vogel von Falckenstein als „Mainarmee" vereinigt. 
Dieser gegenüber stand links, am obern Main, die bayrische 
Armee unter dem Prinzen Karl von Bayern, rechts, am 
untern Main, das Bundeskorps (Hessen, Württemberger, 
Badenser und Nassauer) unter dem Prinzen Alexander 
von Hessen. 
Vogel von Falckenstein, der die feindliche Überzahl 
durch geschickte Führung und einheitliche Leitung überbot, 
zog von Eisenach auf Frankfurt a. M. los und schickte die 
Division Gäben den Bayern entgegen. Die Bayern wurden 
am 4. Juli bei Dermbach besiegt, sodaß Falckenstein am 
7. Juli Fulda besetzen konnte. Am 10. Juli kam es beim 
Übergange über die Fränkische Saale zu mehreren Gefechten, 
so bei Kissingen und bei Hammelburg, nach denen sich 
die Bayern auf das linke Mainufer zurückzogen. Als der 
Prinz von Hessen den Mainübergang decken wollte, siegten 
die Preußen am 13. Juli bei Laufach und am 14. Juli 14. Juli 
bei Aschaffenburg über das vereinigte Bundeskorps. Am 
16. Juli abends zog Falckenstein in die Freie Reichsstadt 
Frankfurt ein, deren Annexion sofort vollzogen wurde. 
An Falckensteins Stelle, der zum Gouverneur von 
Böhmen ernannt wurde, übernahm General von Man- 
teuffel den Oberbefehl über die Mainarmee. Derselbe 
drang nach dem Gefechte von Tauberbischofsheim bis 
nach Würzburg vor, dessen Feste Marienburg beschossen 
wurde. Schon geriet die Bundesarmee in eine bedenkliche 
Lage, als am 2. August der Waffenstillstand verkündigt 
wurde. Das Bundesheer löste sich auf, und bald wurde 
mit den einzelnen Staaten Friede geschlossen. Dieselben er- 
kannten in Separatverträgen zu Berlin (von August bis 
Oktober) die im Nikolsburger Frieden festgestellten Be- 
dingungen an, mußten Entschädigungen zahlen und kleine 
Gebiete an Preußen abtreten. 
Werner, Lehrbuch. 12
	        
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