Full text: Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates

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Erhebung im Jahre 1870,71 im Innern ein versöhnliches 
Gepräge gegeben. 
Wegen hohen Alters legte Fürst Hohenlohe 1901 sein 
Amt nieder. Der Kaiser betraute darauf den Grasen von 
Bülow mit dem Reichskanzleramt. 
f) Errichtung des Kaiser-Wilhelm-Denkmals. 
Einen würdigen Abschluß fanden diese Erinnerungstage 
gleichsam in der erhebenden Gedenkfeier des 100. Geburts¬ 
tages weiland Kaiser Wilhelms I., des großen Be¬ 
gründers unserer Einheit und des Wiederherstellers des 
Deutschen Reiches, am 22. März 1897. Schlug das nationale 1897 
Hochgefühl seine mächtigen Wogen in diesen Jubeltagen des 
März auch allüberall bis in das kleinste Dörfchen des weiten 
Vaterlandes, so steigerte sich dasselbe doch zu höchster Be- 
geisterung in der Hauptstadt Berlin. 
Hier hatten sich die Bundesfürsten um des Reiches 
Oberhaupt freudig geschart, um der Enthüllung desjenigen 
Denkmals beizuwohnen, welches das deutsche Volk seinem 
großen Herrscher in dankbarer Liebe und Verehrung vor 
dem Westportale des Königlichen Schlosses gesetzt hat. In 
edler, würdevoller Haltung, auf vorwärtsstrebendem Rosse ist 
der Heldenkaiser dargestellt, ein Wahrzeichen deutscher Kunst 
und deutscher Kraft. 
Die Inschrift: „Wilhelm der Große Deutscher Kaiser 
König von Preußen 1861—1888" ziert die Vorderseite des 
mächtigen Unterbaues, die Widmung: „In Dankbarkeit und 
treuer Liebe das deutsche Volk" die Rückseite. 
g) Verstärkung der Kriegsflotte. 
Groß waren auch weiterhin die Bemühungen Kaiser 
Wilhelms II. für die Stärke und Wehrhaftigkeit des deutschen 
Heeres. „Der Friede", so äußerte er sich bei den Herbst- 
Übungen des Jahres 1898, „wird nie besser gewährleistet 
als durch ein schlagfertiges, kampfbereites deutsches Heer." 
Daneben aber betrachtet er es als eine seiner vor- 
nehmsten Regentenpflichten, Deutschland auch ebenso tüchtig 
und wehrhaft zu machen zur See durch Vergrößerung der 
deutschen Kriegsflotte. „Unsere Zukunft liegt auf dem 
Wasser", sagte er in dieser Hinsicht bei Eröffnung der neuen 
Hafenanlagen zu Stettin. Dieser Überzeugung hatte sich 
auch die Mehrheit des deutschen Reichstages nicht verschließen 
können und daher nach reiflicher Prüfung den von der 
Bundesregierung vorgelegten Erweiterungsplänen ihre Zu- 
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