Full text: [Teil 2 = Kl. 5, [Schülerband]] (Teil 2 = Kl. 5, [Schülerband])

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5. Da heißt die Welt ein Jammer¬ 
tal 
und dünkt mich doch so schon, 
hat Freuden ohne Matz und Zahl, 
läßt keinen leer ausgehn. 
Das Käferlein, das Dögelein 
darf sich ja auch des Maien freun. 
4. Und uns zuliebe schmücken ja 
sich Wiese, Berg und Wald, 
und Döglein singen fern und nah, 
datz alles widerhallt. 
Bei Rrbeit singt die Lerch' uns zu, 
die Nachtigall bei süßer Ruh'. 
5. Und wenn die goldne 5onn aus¬ 
geht 
und golden wird die Welt 
und alles in der Blüte steht 
und Uhren trägt das Feld: 
Dann denk' ich: „Rite diese Pracht 
hat Gott zu deiner Lust gemacht!" 
6. Dann preis' ich laut und lobe Gott 
und schweb' in hohem Mut 
und denk': „Es ist ein lieber Gott, 
meint’? mit den Menschen gut. 
Drum will ich immer dankbar sein 
und mich der Güte Gottes freun." 
Ma rtin Miller. 
J5J. Der alte Landmann an feinen 5shn. 
1. Üb' immer Treu' und Redlichkeit 
bis an dein kühles Grab 
und weiche keinen Finger breit 
von Gottes Wegen ab! 
2. Dann wirst du wie auf grünen 
Run 
durchs pilgerleben gehn, 
dann kannst du sonder Furcht und 
Graun 
dem Tod ins Rüge sehn. 
3. Dann wird die Zichel und der 
Pflug 
in deiner Hand so leicht! 
Dann singest du beim Wasserkrug, 
als wär' dir Wein gereicht. 
4. Dem Bösewicht wird alles schwer, 
er tue, was er tu',- 
das Laster treibt ihn hin und her 
und läßt ihm keine Buh'. 
5. Der schöne Frühling lacht chm 
nicht, 
ihm lacht kein Htjrcnfetö; 
er ist auf Lug und Trug erpicht 
und wünscht sich nichts als Geld. 
6. Der Wind im Hain, das Laub 
am Baum 
sauft ihm Entsetzen zu,- 
er findet nach des Lebens Traum 
im Grabe keine Ruh'. 
7. Drum übe Treu' und Redlich¬ 
keit 
bis an dein kühles Grab 
und weiche keinen Finger breit 
von Gottes Wegen ab! 
8. Dann suchen Enkel deine Gruft 
und weinen Tränen drauf, 
und Lommerblumen, voll von Duft, 
blühn aus den Tränen auf. 
Ludwig höltq.
	        
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