Full text: Der Lehrstoff der dritten Klasse (Teil 2: Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren, Abt. 1)

§ 17 IV. Ausbreitung des Christentums bei den germanischen Stämmen. 37 
Gegen Ende seines Lebens (754) nahm Bonifatius noch einmal das 
Werk seiner Jugend, die Bekehrung der Friesen, auf. Seine Arbeit 
war jetzt von Erfolg gekrönt, und viele Friesen nahmen das Christentum 
cm; jedoch die hartnäckigen Anhänger des Heidentums scharten sich gegen 
ihn zusammen, überfielen ihn unvermutet in der Nähe der heutigen 
Stadt Dokknm und machten ihn nebst 52 Gefährten nieder. Das Evan- 
gelienbuch über fein Haupt haltend, empfing er glaubensmutig den 
Todesstreich am 5. Juni 7541). Seine Leiche wurde von den Christen 
nach Fulda gebracht und hier beigesetzt. 
Bonifatius wird mit Recht Apostel der Deutschen genannt. Er 
hat nicht nur die Kraft des Mannesalters, die Erfahrung des Greisen- 
alters und die Opsersähigkeit einer gotterfüllten Seele in den Dienst 
des deutschen Volkes gestellt, sondern vor allem im Auftrage und in 
inniger Verbindung mit Rom sein Missionswerk ausgeführt. Er gab 
den deutschen Diözesen die feste Organisation, die allen spätern Stürmen 
standhielt. Die katholische Kirche verehrt ihn als Heiligen. In Fulda 
erhebt sich ein Bonifatiusdenkmal) der Bonifatiusverein hat von ihm 
den Namen. 
Zeittafel. 
Zugleich Übersicht über die Ausbreitung des Christentums. 
1. Die Christen werden als jüdische Sekte verfolgt) der 
Kampf gegen die Kirche entspringt keinen religiösen Beweg- 
gründen bis zur Regierungszeit des Kaisers Trajau . . 98—117 
2. Die Christen werden als Staatsgegner verfolgt. Sie 
werden aller bürgerlichen Rechte verlustig erklärt durch 
das Edikt Diokletians vom 24. Februar 303 
3. Die Christen werden geduldet. Edikt von Mailand . 313 
Konstantin Alleinherrscher 325 
Rückschlag unter Julian dem Abtrünnigen 360—363 
Bis zur Regierungszeit des Theodosius beobachten die Kaiser 
Neutralität zwischen Christentum und Heidentum. 
4. Die Christen genießen den Schutz des Kaisers. Das 
Heidentum wird ausgerottet. Gratiau verzichtet auf den 
Titel Oberpriester 375 
Theodosius ordnet die Schließung der heidnischen Tempel an 393 
Der Staat ist bis zur Regierungszeit Valeutiuians 
christlich geworden. 
Die Kaiser setzen seit Konstantin die Bischöfe ein und aby 
berufen die Konzilien ein und wachen über die Ausführung 
der Beschlüsse. 
V) Quellenbuch S. 30. Es-muß heißen: Der Tod des Bonifatius 754, nicht 755.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.