46 Die wichtigsten Erscheinungen in den außerfränkischen Ländern.
und Palästina umfaßte. Syrien und Palästina waren nun eine Zeitlang
der Zankapfel zwischen den Fatimiden und den Türken, bis der türkische
um 1170 Sultan Salädin die Fatimidenherrschaft stürzte und Ägypten mit Syrien
und Palästina zu einem Reiche vereinigte. Saladins Nachfolger verloren
die. Herrschaft an die Mameluken, die ebenso wie die Türken aus den Kau-
um 1250 kasusgebieten stammten und ursprünglich ebenfalls Söldner waren.
Die Kultur des Islam. Die Araber übernahmen die hellenistisch-römische
Kultur im Morgenland und brachten sie neuerdings zu hoher Blüte. Die moham-
medanischen Fürstenhöfe in Cordova, Kairo, Damaskus und Bagdad überstrahlten
Blick in den Löwenhof der Alhambra. Maurischer Stil.
an Pracht und Glanz alle Hauptstädte des christlichen Abendlandes und wett¬
eiferten in der Pflege der Künste und Wissenschaften^).
a) Wirtschaftliche Verhältnisse. Durch eine sorgfältige Bewässerung
erzielten die Araber einen blühenden Stand der Landwirtschaft: sie pflegten
den Maulbeerbaum und bauten Reis, Zuckerrohr, Kaffee, Datteln, Feigen,
Baumwolle usw. Die Industrie war für das Abendland vorbildlich, besonders
die Web-, Stahl- und Lederindustrie. Atlas (glatter Stoff aus Nordafrika [vom
Atlasgebirge]), Damast (Linnen aus Damaskus), Musselin (dünner Webstosf
aus Mosul [in Syrien]), persische Teppiche, Stahlklingen aus Toledo und Damas-
x) Wie groß der Einfluß der arabischen Kultur auf die abendländische war, be¬
weisen u. a. zahlreiche aus dem Arabischen stammende Lehnwörter, z. B. Admiral,
Mgebra, Alkohol, Arabesken, Atlas, Damast, Kaffee, Magazin, Musselin, Tarif, Zenit
(Scheitelpunkt), Ziffer, Zucker usw.