Borwort.
Die allgemeinen Grundsätze, nach denen die Ausarbeitung des „Lehrbuches
der Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten" erfolgt, sind in
der Vorrede zum ersten Band eingehend dargelegt worden. Es erübrigt nur,
auf die besonderen Gesichtspunkte kurz hinzuweisen, die für die Ausgestaltung
des vorliegenden zweiten Bandes maßgebend waren.
Der zweite Band bringt den Lehrstoff der 2. und 3. Klasse, also das Mittel-
alter und die Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden. Die der betreffenden
Altersstufe angepaßte Darstellung soll die Wurzeln klarlegen, aus denen unsere
gegenwärtigen Verhältnisse herausgewachsen sind. Daß hiebet die rem poli¬
tische Geschichte auf das unerläßliche Mindestmaß beschränkt ist, bedarf
wohl keiner Begründung. Bürgerkunde, Verständnis für Wirtschaft-
liche und soziale Verhältnisse, Bekanntschaft mit den aller-
wichtigsten Werken der Kunst, wenigstens mit den gebräuchlichen Hauptstil¬
arten, werden angestrebt, soweit sich diese Dinge 14—15 jährigen Schülern und
Schülerinnen nahebringen lassen. Ferner verlangt die Heimatkunde
liebevolle Behandlung der engeren vaterländischen (bayerischen) Geschichte.
Anderseits ist auch die außerdeutsche Geschichte soweit herangezogen,
als es zum Verständnis der deutschen Geschichte unbedingt notwendig ist.
Aus Quellen und Werke bedeutender Historiker ist häufig hingewiesen.
Nationalgut zur Übermittlung an das Volk (also Sagen, Volksglaube,
Religion u. dgl.) ist reichlich eingestreut, damit der Lehrer sein Volk verstehe,
seinem Volke erklären und deuten könne, was es umgibt. Den speziellen Bedürs-
niffen der Lehrerbildungsanstalten kommen die Erziehungsbilder ent-
gegen, die gegebenen Orts eingefügt sind.
Die an den Rand und in den Text gesetzten Jahreszahlen dienen
nur zur genauen zeitlichen Einordnung der Personen und Ereignisse in den
Gang der Entwicklung. Wieviele von diesen Zahlen zu lernen sind, wird vom
Lehrer bestimmt. Außerdem gibt die Zeittafel am Schlüsse eine kurze
Übersicht.
Die Jllustrierung erfolgte nach den Grundsätzen, die in der Vor-
rede zum ersten Band festgelegt worden sind und den Beifall der Kollegen ge-
funden haben. Die Bilder sollen vor allem die Entwicklung der Stilarten ver¬
anschaulichen.
Auch einige Stammtafeln glaubten wir beigeben zu muffen. Da
nun einmal verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Herrschergeschlechtern
in der Geschichte eine große Rolle spielen, sind derartige Hilfsmittel zum Ver-
ständnis der Dinge geradezu unentbehrlich.