Full text: Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten

Pompejus und Cäsar. 65 
ließ. (Mt. 2!) Ihm folgten seine Söhne Archelaus in Judäa >Mt. 2, 221, 
Her ödes in Galiläa (Mt. 14, 1; Luc. 3, 1; 23, 7) und Philippus nord¬ 
östlich vom Jordan. 
1). Jnlius Cäsar. Als Pompejus im Begriff schien, in Rom 
eine ebenso unbeschränkte Macht auszuüben wie einst Sulla, erwuchs 
ihm ein Nebenbuhler, der ihm überlegen war, das war Julius 
Cäsar, der größte Mann, den Rom je hervorgebracht hat. Seine 
ungewöhnlichen Geistesgaben waren durch eine sorgfältige Erziehung 
aufs beste entwickelt. Schon als Jüngling war er ein Freund des 
niederen Volkes und ein Anhänger des Marius. Sulla wollte auch ihn 
deswegen töten lassen; als er ihn auf Bitten vornehmer Römer endlich 
begnadigte, sprach er das denkwürdige Wort: „In dem einen Cäsar 
stecken viele Marius!" Sobald Cäsar alt genug war, um ein öffent¬ 
liches Amt bekleiden zu können, suchte er durch große Freigebigkeit 
besonders die Gunst des gewöhnlichen Volkes zu gewinnen, wodurch 
er aber tief in Schulden geriet. Als er zum Statthalter in Spanien 
ernannt war, ließen ihn seine Gläubiger erst ziehen, nachdem der 
reiche Crassus sich für ihn verbürgt hatte. Auf der Reise nach Spanien 
kam er in ein kleines Dorf. „Ob man sich hier wohl auch um Rang 
und Würden streitet?" fragte einer von Cäsars Begleitern. „Gewiß," 
erwiderte dieser; „ich wenigstens möchte lieber hier der Erste als in 
Rom der Zweite sein!" In einem Jahre erwarb sich Cäsar in 
Spanien so große Summen, daß er nicht nur seine Schulden bezahlen, 
sondern auch noch einen großen Betrag in den Staatsschatz legen konnte. 
c. Erstes Triumvirat. Cäsars wachsendes Ansehen machte Pom¬ 
pejus eifersüchtig und besorgt. Beide strebten nach der Alleinherrschaft; 
einen Kampf mit dem Nebenbuhler suchte aber jeder von ihnen vor¬ 
läufig uoch zu vermeiden. Um aber den Staat nach ihrem Willen 
beherrschen zu können, schlossen (60) Cäsar, Pompejus uud Crassus, 
„der Klügste, der Berühmteste und der Reichste", ein Triumvirat 
(Dreimännerbund). Pompejus heiratete Cäsars Tochter. Cäsar wurde 
zum Konsul gewählt und erhielt darauf die Statthalterschaft über 
Gallien. Von diesem Lande gehörte den Römern damals nur der südliche 
Teil; Cäsar eroberte nun in achtjährigem Kampfe (58—51) ganz 
Gallien, wobei einige Volksstämme fast ganz aufgerieben wurden. 
i Ariövift.,) Um das Eroberte zu sichern, unternahm er auch zweimal 
einen Einfall in Deutschland und setzte zweimal über den Kanal nach 
England. Es währte nicht lange, so blühte das verheerte Land wieder 
auf, und die Römer füllten es mit großartigen Banwerken, mit 
Theatern, Badehäusern, Wasserleitungen und Heerstraßen. Aus Siegern 
und Besiegten bildete sich allmählich ein Volk. 
d. Der zweite Bürgerkrieg; 49—45; Pompejus gewahrte die 
Erfolge Cäsars in Gallien mit Neid und Besorgnis. Zwar erneuerten 
die Dreimänner ihren Bund noch einmal: Cäsar erhielt Gallien auf 
weitere fünf Jahre, Pompejus Spanien und Crassus Kleinasien; aber 
Hofsmeyer und Hering, Hilfsbuch. 7. Aufl. 5
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.