fullscreen: Geschichte der neueren und neuesten Zeit (Theil 3)

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Sein Wagen aber, sein Hut, Degen, Brieftasche und andere Kostbarkei¬ 
ten wurden die Beute der nachsetzenden Preußen. Schon am 20. Juni 
kam der Geschlagene in Paris an. Gleich nach der Schlacht (18. Juni) 
trafen Blücher und Wellington bei dem Pachthofe Belle alliance, von 
wo Napoleon den ganzen Tag hindurch die Schlacht geleitet hatte, zu¬ 
sammen. Freudig begrüßten sich hier die sieggekrönten Feldherren, und 
zum Andenken wurde, auf Blücher's Antrag, diese Schlacht die S chlach t 
von Belle alliance (schöne Vereinigung) genannt. 
Der Sieg bei Belle-Alliance entschied über das Schicksal Frankreichs 
und Europas. Von nun an war wenig Kämpfens mehr; nur eiliges 
Verfolgen, Gefangennehmen und Beute machen. Bald erschien Blücher 
im Angesichte der zagenden Hauptstadt. Als hier die Verwundeten von 
Waterloo verstümmelt und blutig auf tausend Karren durch die Straßen 
fuhren, riefen sie noch: „Es lebe der Kaiser! Unser Kaiser ist verrathen 
worden! Waffen! Waffen! noch ein Arm blieb uns für den Kaiser!" 
Napoleon selbst hatte gleich bei seiner Ankunft in Paris darauf angetra¬ 
gen, ihn zum Dictator zu ernennen. Allein man hatte die Ueberzeugung, 
daß zwischen dem Frieden und Frankreich nur ein Mann stehe, und 
sprach ihm diese Ueberzeugung unumwunden aus. Sein Stern war für 
immer untergegangen. Vergebens versammelte noch sein Bruder Lucian 
den Senat und erinnerte ihn an den großen Ruhm, welchen Napoleon 
auf die französische Nation gehäuft, und an die Treue, die sie ihm ge¬ 
schworen habe. Bei dem Worte „Treue" erhob sich der alte Lafayette 
und unterbrach ihn finster mit den Worten: „Treue? — Wir folgten 
Ihrem Bruder in Afrikas glühende Sandwüsten wie in Rußlands star¬ 
rende Schnee- und Eisfelder; die in allen Erdtheilen zerstreut liegenden 
Gebeine der Franzosen geben Zeugniß von ihrer Treue!" Da entsagte 
der Kaiser (am 22. Juni) abermals dem Throne zu Gunsten seines 
Sohnes, unter der Regentschaft seiner Mutter, und eine Gesandtschaft 
wurde in's Lager der Verbündeten geschickt, diese Entsagung zu über¬ 
bringen. Allein die Verbündeten erklärten, daß keine Unterhandlung 
stattfinden könne, bis Napoleon selbst ausgeliefert sei. Die Gesandten 
verweigerten zwar die Auslieferung, ,,weil seine Person unter dem 
Schutze der französischen Ehre stehethaten aber auch keine weiteren 
Schritte für seine Sicherheit, als daß sie zu Rochesort zwei Fregatten zu 
seiner Uebersahrt nach Amerika bereit halten ließen. Der Geächtete floh 
nach Rochesort und ergab sich dort, als er den Hafen von Engländern
	        
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