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Bäumen zu schütteln und in Gruben mit heißem
Hühnern, Enten u. s. w. als Futter zu geben;
sollten sich bei dieser nützlichen Arbeit beteiligen.
Wasser zu töten oder sie den
jung und alt, arm und reich
252. Rätsel.
Schiller.)
Wie heißt das Ding, das wen'ge
schätzen,
doch ziert's des größten Kaisers Hand;
es ist gemacht, um zu verletzen;
10 am nächsten ist's dem Schwert verwandt.
Kein Blut vergießt's und macht doch
tausend Wunden;
niemand beraubt's und macht doch reich;
es hat den Erdkreis überwunden,
es macht das Leben sanft und gleich.
Die größten Reiche hat's gegründet,
die ält'sten Städte hat's erbaut;
doch niemals hat es Krieg entzündet,
und Heil dem Volk, das ihm vertraut!
253. Ein Brief über einen Regen.
Mach G. Jahn)
Lieber Vetter!
Hiermit füge ich dir zu wissen, daß uns unser Herrgott nach langem
Warten heute mit einem gnädigen Regen heimsucht. Seit einer Stunde reg—
20 net's in hellen Güssen und jetzt noch immerfort, daß das Land dampft. Ich
bin schon zehnmal in den Garten gelaufen, zu sehen, wie alles sich in die Höhe
gerichtet hat und frisch und fröhlich steht, und möchte es immer wieder aufs
neue thun, möchte sogar, wie in meinen jungen Jahren, vor Freuden meinen
Rock ausziehen und mich beregnen lassen, wenn's für meinen grauen Kopf noch
paßte. Denn was soll ich nun in der Stube anfangen? Den 103. Psalm habe
ich schon durch; aber es regnet immer noch fort! — Ich weiß nichts anderes,
als ich setze mich hin und schreibe einen Brief an dich, damit ich nur meine
Freude so etwas ausweiten kann.
Ihr Städter wißt eigentlich gar nicht, was ein Regen ist. Wenn bei
zo Euch unser Herrgott seinen Brunnen aufschließt, so spannt Ihr den Paraplü
(Regenschirm) auf, daß Euch kein Tropfen an den Leib kommt, und geht wie
die Nürnberger drunter weg. Dazu läuft's von Eurem Steinpflaster so rasch ab,
als es gekommen ist, und nach ein paar Stunden sieht kein Mensch mehr, daß
unser Herrgott dagewesen ist. Was läßt denn die Erde bei Euch für allerlei
zö grünes Kraut aufgehen? Höchstens habt ihr eine halbe Mandel Blumentöpfe
im Fensterbrett, und die nehmt Ihr wohl gar noch bei einem Regen herein
und meßt ihnen ihr Deputat mit der Gießkanne zu
Das ist bei uns anders. Da habe ich mich eben noch einmal in den
Garten gemacht und mit meiner Feldhacke in den Gurkenbeeten gescharrt, wie tief
10 der Regen schon gedrungen sei; und es geht bereits über Hand und Daumen
hoch durch und regnet immer noch! Vetter, es ist doch noch was ganz anderes,
wenn unser Herrgott die Gießkanne nimmt! Einmal geregnet ist besser, als
zehnmal gegossen, sagt eine alte Bauernregel; denn beim Regen kriegt jedes
Hälmchen und Gräschen auf meilenweit in der Runde sein Teil so gut mit
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