Full text: Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden (Teil 2)

I. Die Germanen und ihre Staatenbildungen auf römischem Reichsboden. 
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Plünderung. Im Begriffe nach Afrika, der Kornkammer Italiens, 
überzusetzen starb er bei Cosenza und wurde im Busento 
begraben. 
Sein Schwager und Nachfolger Athaulf ging, angesichts 
der Unmöglichkeit in Italien ein Gotenreich zu gründen, nach 
Gallien. Trotz seiner Vermählung mit Galla Placidia, des Ho- 
norius Stiefschwester, die in gotischer Gefangenschaft war, ver¬ 
mochte er nicht mit Honorius in ein endgültiges Vertragsverhältnis 
zu treten. Dies gelang erst nach seiner Ermordung seinem zweiten 
Nachfolger "Walja, der sich verpflichtete, für Honorius die in 
Spanien (seit 409) entstandenen Germanenreiche zu bekämpfen: 
die Alanen, die in Portugal, die Sweben, die im NW., die 
Vandalen, die in Andalusien und einem Teile der Hochebene 
sich festgesetzt hatten. Dafür erhielt er 419 ein Stück von Gallien 
s. der Loire mit der Hauptstadt Tolosa (Toulouse), zunächst unter 
römischer Oberhoheit, die aber naturgemäß bald schwand. 
ß) Das Vandalenreich. Von hier aus dehnte sich das West¬ 
gotenreich südwärts über die ganze spanische Halbinsel mit Aus¬ 
nahme des NW. aus. Die Vandalen verließen diese und gingen 
429 unter Gaiserich nach Afrika, wo sie endlich zur Ruhe kamen 
und ein Reich gründeten, dessen Hauptstadt später Karthago 
wurde. Bald wurden die Vandalen, seitdem sie sich auf die 
Schiffahrt geworfen hatten, der Schrecken der Küstenbewohner 
des Mittelmeeres. 
y) Das Burgundenreich. Unterdessen war Honorius ge¬ 
storben, und unter seinem Neffen Valentinian HL wurde Aetius, 
„der letzte Römer", leitender Minister. Dieser vernichtete (437) 
mit Hilfe hunnischer Scharen das Burgundenreich des Königs 
Gundahar, das um Worms und Mainz entstanden war, nachdem 
die Burgunden aus ihren ursprünglichen Sitzen (§ 3) zunächst 
nach dem oberen Main und dann den Fluß abwärts gezogen 
waren. Erinnerungen an diese Kämpfe leben im Nibelungenliede 
fort. Die Reste des Volkes wurden in Savoyen angesiedelt und 
dehnten sich von hier weiter ins Rhonetal aus. 
d) Die Angelsachsen. Das römische Britannien war seit dem 
Abzüge der römischen Truppen den Einfällen der wilden Pikten 
und Skoten ausgesetzt. Die christliche keltisch-römische Be-
	        
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