fullscreen: Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden (Teil 2)

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Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843. 
völkerung rief zu ihrem Schutze die Nordseegermanen, die sich 
schon seit einiger Zeit auf Seefahrt und Seeraub gelegt hatten, 
die Sachsen, Angeln und Jüten, herbei (seit der Mitte des 5. Jh.). 
Die immer zahlreicher herüberkommenden Scharen wurden aus 
Helfern Unterdrücker und gründeten in fast 200 Jahre dauernden 
Kämpfen eine Reihe angelsächsischer Königreiche: Kent, Sussex, 
Wessex, Essex, Ostanglia, Mercia, Northumbria u. a. Die bri¬ 
tische Bevölkerung, soweit sie nicht nach der von Briten schon 
z. T. besetzten Bretagne auswanderte, suchte sich in den west¬ 
lichen Gebirgen, besonders in Wales, zu halten. Verschwommene 
Erinnerungen an diese Kämpfe erkennt man in der Artussage. 
Mit der britisch-römischen Kultur fand durch die angelsächsische 
Eroberung auch das Christentum den Untergang. Seine Wieder¬ 
einführung in England, durch Papst Gregor I. (um 600) begonnen, 
vollzog sich während des 7. Jh., zum Teil durch den Glaubens¬ 
eifer irischer Missionare. Die Vereinigung der kleinen Reiche 
zu einer Monarchie, zuerst herbeigeführt von Egbert von Wessex 
(9. Jh.), wurde durch Alfred d. Gr. (f 901) dauernd. 
§ 9. d) Höchste Machtentfaltung und Untergang des Hunnenreiches. 
Um 450 erwuchs dem Imperium und der ganzen abendländischen 
Welt eine Gefahr durch einen Vorstoß des Hunnenkönigs Attila 
(got. = Väterchen), der die bisher von mehreren Fürsten be¬ 
herrschten Hunnen zu einem Reiche vereinigt, eine wirkliche 
Verwaltung geschaffen und Ostrom besiegt hatte. Als er sich nun 
gegen Westrom wandte, gelang es Aetius, mit den Westgoten, 
Burgunden und andern germanischen Stämmen einen Bund zu 
schließen. Nachdem Attila vergeblich versucht hatte ihn zu 
sprengen, brach er in Gallien ein. Die Schlacht auf den kata- 
launischen Feldern bei Troyes 451 schwächte ihn so, daß er um¬ 
kehrte. Aber er fiel nun in Italien ein, nahm Aquileja — in diesen 
Zusammenhang verlegt die Überlieferung die Anfänge Venedigs 
—, eroberte Pavia und Mailand, kehrte dann jedoch nach der 
Theiß zurück. Nach seinem plötzlichen Tode (453) zerfiel sein 
Reich. Der größte Teil der Hunnen ging nach Südrußland zurück. 
Die unterworfenen Germanenvölker waren frei; die Ostgoten 
wurden von Ostrom in Pannonien (Westungarn) angesiedelt. 
Das Westreich bestand nur noch aus Italien.
	        
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