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So ist auf dem großen Kosttisch des Schöpfers für alles gesorgt
für das Leibgericht jedes einzelnen Gastes wie für das, waäs ale
gemeinsam bedürfen.
34. Das Lupfer.
Die Farbe des Kupfers kennt jeder von den Hellern und
Pfennigen, welehe häufiger in die Hände der Bettler als der
Prinzen kommen, aber doch nicht entbebrt werden können.
Poliert nimmt das Kupfer eine weit hellere Farbe an, was man
schon an den gescheuerten kupfernen Kesseln seben kann
Dass es aber in Verbindung mit einem andern Metalle gelb vird,
zeigt sich bei dem Messing. Dies ist nämlich nichts anderes
als eine Mischung von Kupfer und Zink, welches wie Blei aus
sieht. Die Farbe des Messings ist dem Golde ziemlieb ähnlich,
sodass schon mancher Unkundige dadureh betrogen worden ist.
Messing wird fast mehr verbraueht als reines Kupfer; denn was
vird nieht, alles daraus verfertigt! Knöpfe, Beschlüge, Gefässe,
Blech, Draht, Irommeln, Leuchter und wer weiss vas alles noch
mehr. Übrigens hat man bei wessingenen Gerütschaften gleiche
Vorsicht nötig wie bei kupfernen. Kommt eine Säure daran,
so erzeugt siébh Grünspan, ein starkes Gift für den Menschen.
Deshalb verzinnt man die kupfernen Gefässe. Giebt man
aber nieht beständig acht, und wird die Verzinnung nicht
bisweilon erneuert, so kann sie sich an einer Stelle ablösen,
und dies ist genug, um eine ganze hamilie zu vergiften. Auceh
dĩie grüne und blaue Farbe an Spielsachen ist oft aus Kupfer
bereitet und giftig. Rleine Kinder, welehe daran lecken, haben
oft die fürehterliebsten Schmerzen, Kräümpfe, selbst den Tod
davon gehabht.
Das Kupfer ist ein weiches und sehr debnbares Metall, so-
dass der Kupferschmied imstande ist, aus kalten, nur von Zeit
zu Zeit ausgeglühten Kupferblechtaföeln mittelst des Hammers
die mannigfaltigsten Gefässe zu bilden. Wird es dagegen mit
anderen Metallen verbunden, so wird die Mischung mebr oder
weniger hart und spröde. Von besonderer Bedeutung ist seine
Verbindung mit Zinn. Die läünge, die ernst und feserlich von
unsern Rirehtürmen herab zum Gottescienst einladen, entstam-
men dieser Verbindung; und man sollte kKaum glauben, dass das
hüsssche Geräusch in der Kupferschmiedwerkstätte und der
liebliche und volle Glockenton im wesentlichen von demselben
Metalle herrühren. Je geschiekter der Glockengiesser die beiden
Metalle zu mischen und zu bebandeln versteht, um so besser
wird das sogenannte Glockengut und um so schöner der Klang.
In der neuesten Zeit macht man übrigens auch Glocken aus
Gusstahl, velehe vor den aus Kupfer und Zinn bereiteten wenig-
stens den Vorzug grösserer Woblfeilheit haben.
35. Pisen und Blei.
Unter allen Metallen sind Eisen und Blet die am wenigsten
Lostbaren und doch die wertvollsten fur das Menschengeschlecht.