Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

II. Die Begründung der Militärmonarchie. 
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darunter auch Judäa1, in Abhängigkeit von Rom gebracht und 
kehrte reich an Siegen nach Italien zurück, das inzwischen durch 
das frevelhafte Unternehmen eines verwegenen Mannes in den 
größten Schrecken versetzt worden war und sich der Herrschaft 
des Pompejus, hätte er die Gunst des Augenblicks benutzt, leicht 
gefügt hätte. 
4. Die Verschwörung Catilinas 63. § 
Catilina entstammte einer vornehmen Familie, hatte durch 
lasterhaftes Leben sein Vermögen vergeudet und trat mit ändern 
vornehmen jungen Männern, die wie er ihr Hab und Gut ein¬ 
gebüßt hatten, in Verbindung: die Verschworenen wollten die 
Beamten ermorden, Rom in Asche legen, die Schuldbücher ver¬ 
brennen und die Besitzenden berauben. Um solche Pläne aus¬ 
führen zu können, beabsichtigte Catilina das Konsulat zu erlangen. 
Doch er fiel mehrmals mit seiner Bewerbung durch; für 63 
wurde statt seiner Marcus Tullius Cicero gewählt. 
Dieser war der Sohn eines Ritters, hatte eine vortreffliche 
Erziehung genossen und sich zum Sachwalter und Redner aus¬ 
gebildet. Als solcher zeichnete er sich so aus, daß er, obwohl 
nicht der Nobilität angehörig, zu den Ämtern gelangte, und zwar 
1) Die Juden hatten, unter Serubabel und Jeschua von Kyros in ihre 
Heimat entlassen, den Jahwetempel wieder erbaut und sich, nachdem ihre 
Nationalität vernichtet war, als religiöse Gemeinschaft eingerichtet, der Esra 
eine streng theokratische Verfassung gab, an deren Spitze ein Hoherpriester 
stand (444). Die Perser, Alexander d. Gr. und die Ptolemäer ließen die alten 
Einrichtungen und den Gottesstaat bestehen. Aber als die Seleukide Antiochos III. 
sich Judäas bemächtigt hatte, begann der Religionsdruck-, Antiochos Epiphanes 
suchte den Jahwedienst ganz auszurotten. Da erkämpfte Judas der Hasmonäer, 
gen. Maqqäbi d. h. Hammer, seinem Volke die politische und religiöse Freiheit 
(166 — 160). Seitdem standen sich in Judäa die Parteien der Sadducäer (gen. 
nach Sadoq, dem Hohenpriester zur Zeit Davids), der Anhänger des Priester¬ 
adels, der hierarchischen Regierungspartei, und der Pharisäer (Peruschim = die 
Besonderen) gegenüber, die im Volke mehr und mehr Boden fanden und bei 
strengem Abschluß gegen das Ausland in peinlicher Beobachtung der Kultus¬ 
sitte und mühsamem Gesetzesdienst ihr sittliches Ideal sahen. ■ Tie späteren 
Hasmonäer, die sich den Königstitel beilegten, entarteten, und als Pompejus 
nach Syrien kam, herrschte ein Bruderkrieg. Er griff ein, erstürmte Jerusalem 
„an einem Tage des Kronos“ und betrat das Allerheiligste des Tempels.
	        
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