I. Die semitisch-ägyptische Zeit.
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Städten war die mächtigste anfangs Sid on, alsdann Tvrus. An
ihrer Spitze finden wir Könige, wie Hiram I- von Tyrus, den
Freund Salomos. Als die phönikischen Städte unter die Herr¬
schaft der Assyrer und darauf der Babylonier gerieten, begannen
sie zu sinken; ihrer Blüte machten die Griechen ein Ende.
b) Die Hebräer. Nachdem die Hebräer (sie selber nannten § 7.
sich „Söhne Israels“) seit etwa 1150 das West-Jordanland erobert
hatten, fehlte zunächst jede staatliche Einheit; nur vorübergehend
erlangten einige tapfre Männer allgemeine Anerkennung als Richter
und Heerführer. Die Folge war die Unterwerfung des Volkes
unter die Philister. Um 1000 gab der Benjaminit Saul das
Zeichen zum Aufstande, besiegte die Philister und wurde vom
ganzen Volke als König anerkannt, fand aber in neuen Kämpfen
gegen die Philister den Tod.
Inzwischen hatte sich der Stamm Juda von Israel losgerissen:
der Judäer David aus Bethlehem hatte sich zum König unter
philistäischer Oberhoheit gemacht, erkämpfte sich nun gegen Sauls
Sohn die Königs würde in ganz Israel, schlug wiederholt die
Philister und stellte die Unabhängigkeit der Hebräer gegen dieses
Volk dauernd fest. Unter ferneren Kämpfen erweiterte er das
Reich, das sich vom Libanon und Hermon bis. zum Meerbusen
von Akaba erstreckte. Hauptstadt würde Jerusalem, wo Salomo,
Davids Sohn, (um 940) den Königspalast und den Tempel Jahwes
baute. Trotz äußerem Glanze war die Regierung dieses Fürsten
der das Volk durch schwere Steuern und Fronden drückte, ver¬
hängnisvoll: nach seinem Tode machte sich der nie beseitigte
Gegensatz zwischen dem Süden (Juda) und Norden in der Weise
ff eltend, daß um 925 der Norden sich von Salomos Sohn Reha-
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beam lossagte und Jerobeam zum König wählte.
Es gab nun zwei hebräische Staaten: -Israel (Hauptstadt
Samaria) und Juda (Hauptstadt Jerusalem). Es folgten wilde
Bürgerkriege, während zugleich die Hebräer in schweren Kämpfen
gegen die syrischen Staaten sich mit Mühe behaupteten und im
Osten die Macht Assyriens immer drohender wurde. In diese
und die nächstfolgende Zeit fällt die reformatorische Tätigkeit der
älteren Propheten (Amos^ Hosea, Jesaja); zugleich begann die Aus¬
bildung der theokratischen Verfassung. 722 wurde Samaria