Griechische Geschichte. Erste Periode (bis 600),
in ihren Familien, sondern mit ihren Kriegskameraden zusammen
in Zeltgenossenschaften; diese gemeinsamen Mahlzeiten (Syssltien)
zeichneten sich durch ihre Einfachheit aus (die schwarze Suppe).
So sah Sparta wie ein stehendes Kriegslager aus. Seine Bürger
waren kriegstüchtige, kraftvolle Männer; ihre Rede war un¬
beholfen, aber kurz und knapp („lakonische Kürze“).
Gegen das Ausland schloß sich Sparta, aus Furcht vor
dessen verweichlichendem Einfluß, streng ab. Diesem Zwecke
diente auch der Gebrauch eisernen Geldes.
Den Vorzügen der spartanischen Lebensweise stehen als
Schattenseiten gegenüber die völlige Beherrschung aller Lebens¬
interessen durch den kriegerischen Staat, die Vernichtung jeder
individuellen Freiheit, die Zerstörung des Familienlebens und die
Vernachlässigung geistiger Bildung.
Erklärlich wird diese Lebensordnung durch den Umstand,
daß die einwandernden Dorier an Zahl viel geringer waren als
die vornandene feindliche Bevölkerung Lakoniens; sie konnten
also nur mit dem äußersten Aufgebot kriegerischer Kraft diese
bezwingen.
Die Spartaner glaubten später, daß ihnen die ganze Ver¬
fassung und alle ihre Einrichtungen von Lykurgos geschaffen
seien; doch ist dieser keine geschichtliche Persönlichkeit, sondern
gehört der Sage an.
25* 3. Begründung der spartanischen Hegemonie.
Nachdem die dorischen Spartiaten sich zu Herren von Lako-
nien gemacht hatten, gerieten sie in Kampf mit den gleichfalls
dorischen Messeniern. Im ersten messenischen Kriege (im 8. Jh.)
kämpften diese unter ihrem König Aristodemos und ver¬
teidigten vergeblich die Bergfeste Ithöme; im zweiten (im 7. Jh.)
fochten sie unter dem sagenberühmten Volkshelden Aristömenes
tapfer, aber schließlich unglücklich gegen die durch die Lieder
des Tyrtaios begeisterten Spartaner. Nach dem Falle der Berg¬
feste Eira wurde Messenien unterworfen und die Bewohner zum
großen Teil zu Heloten gemacht.
Nun überwanden die Spartaner auch Arkadien undArgos
und gewannen so die Vorherrschaft im Peloponnes: die