Full text: Geschichte des Altertums (Teil 1)

ü. Die Zeit der athenischen Großmacht (479—431). 
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y) Geschichtschreibung. Herödotos aus Halikarnassos, „der 
Vater der Geschichte“, lebte eine zeitlaug- in Athen. Er schrieb 
ein Werk, das den Kampf der Hellenen und Barbaren zuin 
Gegenstände hat, aber episodenartig auch die frühere Geschichte 
der orientalischen Völker und manches aus der älteren Ver¬ 
gangenheit der Griechen erzählt. 
ö) Die Bildung war sehr allgemein und hoch. Die Er¬ 
ziehung, eine gymnische und musische, bezweckte die harmo¬ 
nische Ausbildung von Körper und Geist auf den unter 
staatlicher Aufsicht stehenden Turnplätzen (Gymnasien) und in den 
zahlreichen (privaten) Schulen. Wenn die Knaben hier die 
Grammata (Lesen, Schreiben, Rechnen) erlernt hatten, bildeten 
Homer und andre Dichter und die Musik die Grundlage des 
Unterrichts. Darauf besuchten die heranwachsenden Söhne ver¬ 
mögender Eltern gern die Vorträge eines „Lehrers der Weisheit“ 
(Sophisten; vgl. § 53b). 
d) Die Beziehungen Athens zu den ändern Staaten, nament- §43. 
lieh zu Sparta, hatten sich verschlechtert. Seitdem die See¬ 
griechen sich unter Athens Führung gestellt hatten (§37 b), 
grollte ihm Sparta. Als bei Gelegenheit eines Erdbebens (um 460) 
die messenischen Heloten sich erhoben - den Krieg nennt man 
den dritten messenischen Krieg — und sich nach dem 
Ithömeberge warfen (§ 25), baten die Spartaner Athen um Hilfe, 
schickten jedoch das bereitwillig gesandte Heer aus Mißtrauen 
wieder nach Hause; der Helotenaufstand wurde später nieder¬ 
geschlagen. Die erlittene Schmach erbitterte die Athener. Es 
kam sogar zum offenen Kampfe zwischen den beiden Gro߬ 
staaten. Zwar schloß man nach einiger Zeit einen Frieden; aber 
es war klar, daß dieser nur ein Waffenstillstand sein 
konnte und der lange erwartete, furchtbare Bruderkrieg um die 
Hegemonie bevorstand. Inzwischen waren Athen und der Piräus 
die stärksten Festungen geworden und durch die „langen 
Mauern“ miteinander verbunden worden. 
Brettschneider, Geschichtl. Hilfsbuch. I. 
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