Contents: Das Mittelalter und die Neuzeit (Teil 2)

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Einleitung. 
I. Die Deutschen vor der Völkerwanderung. 
§ 1. 
Land und Volksstämme. 
1.v Die Römer nannten das Land vom Rheine, bis über die Weichsel 
hinaus und von der Donau bis zur Nord- und Ostsee Germanien. 
Doch war auch das von den Römern zu Gallien gerechnete linke Rheinufer von 
germanischen Völkerschaften besetzt; — auf der rechten Donauseite wohnten keltische 
Völker. 
Dem Geschichtsschreiber Tacitus (um 100 n. Chr.) aus dem sonnigen 
Italien erschien das Land trübe und unheimlich, — ein „wüstes Land unter 
rauhem Himmelsstrich, kulturlos." Es war „mit sinsterm Urwald bedeckt 
oder mit wüsten Sümpfen, ziemlich ergiebig, aber kein Boden für Obstbäume, 
reich an Vieh, dies aber meist von kleinem Schlage." Die sumpfigen Wälder 
waren reich an wilden Tieren. I. Cäsar nennt als eigenartige wilde Tiere 
des hercpntfchen Waldes (Jura, Erzgebirge, Sudeten) das Elch (später Elen 
[poln.= Hirsch] genannt) und den breitstirnigen U r (Auerochsen, Wisent), welcher 
sast 2 m hoch, sehr stark und gewandt war, und dessen Hörner die ehrenvollste 
Jagdbeute bildeten. 
Städte gab es nicht, nur Dörfer und einzelliegende Höfe. 
2. Die Germanen sind in unvordenklicher Zeit aus Hochasien eingewan- 
dert; sie gehören der arischen oder indo-europäischen Völkerfamilie 
an, wie die Inder und Perser, die Griechen und Römer, die Kelten, welche 
vor den Germanen Deutschland bewohnten, und die Slaven. Durch hohe, 
kraftvolle Gestalt, blaue, trotzig blickende Augen und rötliches Haar unter- 
schieden sie sich von den übrigen europäischen Völkern. Der Name Germanen 
bedeutet wahrscheinlich „Nachbarn" (als keltisches Wort); er wurde ihnen 
zuerst in Gallien, dann von den Römern beigelegt- Der Name Deutsche ist 
erst gegen das 10. Jahrhundert hin aufgekommen: er ward zuerst von der 
Sprache gebraucht (diutisk d. i. zum Volke gehörig, „volksmäßig" im 
Gegensatze zur lateinischen Kirchensprache, von diot d. i. Volk). 
„In alten Liedern feierten die Germanen den erdgeborenen Gott Tuisto und dessen 
Sohn Man nus (d. h. den ersten Mann) als Stammväter und Stifter ihres Volkes. Dem 
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