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Astronomie, Chemie, Medicin, Botanik), Handel und Gewerbefleiß blühten (die sogenann-
ten „arabischen" Ziffern sind von den Arabern aus Indien herüber zu uns gebracht).
— Die Ommaijaden hatten sich indessen in Spanien behauptet. Abderhämän gründete
\ hier (756) das unabhängige Kalifat von Kordöva (§ 19, 6. Tafel V. Moschee)./
' § 14.
Die Hausmeier der Merowinger.
Die Merowinger waren inzwischen immer tiefer entartet. Die Regie-
%, , rungsgewalt dieser schwachen und verachteten Könige übten die Vorsteher
^ des königlichen Hauses aus, welche zugleich Anführer des Lehnsheeres waren
und (majores <lomus)\§ausmeiet* genannt wurden. Um 700 wurde
Pippin von Heristall^Majordomus des gesamten Reiches (Australien,
Neustrien und Burgund) und nannte sich „Herzog und Fürst der Franken".
Ihm folgte in dieser Würde sein Sohn Karl Martell. Dieser trat den aus
Spanien in Frankreich eindringenden Arabern entgegen, besiegte sie in der
großen Schlacht zwischen Tours und Poltiers 732°tmd rettete so die
christlich-germanische Kultur Europas. Sein Sohn Pippin der
Kleine (P. der Kurze; Strecksuß) entsetzte endlich auf dem Reichstage zu
Soissons den letzten Merowinger ChilderichLI., der nur noch dem Na-
men nach König war, seiner Würde,"sWte ihn in ein Kloster und machte
sich selbst im Einverständnisse mit dem Papste (Zacharias) und mit dem Bei-
rat.und der Zustimmung aller Franken zum Könige (751). So traten an die
Stette der Merowinger die Pippiniden oder Karolinger.
II. Die Zeit der Pippiniden oder Karolinger 751—843.
\ § 15.
Der Kirchenstaat. Karls des Großen Weltreich (Karte VH),
}■ 1- Pippin der Kleine 751—768, der erste karolingische König,
brachte dem Papste Stephan IM, der ihn zum Könige „von Gottes Gnaden"
gesalbt hatte, Hilfe gegen die Langobarden. Er zwang diese, Ravenna und
die von ihnen besetzten Teile der römischen Landschaft an den päpstlichen
Stuhl abzutreten. Durch diese Schenkung Pippins wurde der Grund
zu der weltlichen Herrschaft des Papstes, dem Kirchenstaate,
gelegt. %i+L
2. Karl der Große 768—814. Nach Pippins des Kleinen Tode
regierten seine beiden Söhne Karl und Karlmann drei Jahre lang ge-