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Bücher sehr teuer; eine Bibel hatte den Wert eines Bauernhofes, man bezahlte
sie mit 2—3000 Jk. Später schnitt man Bilder zu den Spielkarten, dann
allerlei Heiligenbilder in Holz und druckte sie ab. Ebenso versuchte man
es mit ganzen Kapiteln ans der Bibel. Aber das war immer noch sehr müh-
sam. Da kam Johann Gutenberg ans Mainz auf den Gedanken, die Buch-
staben einzeln herzustellen und zu Wörtern zusammenzusetzen, nach vollendetem
Druck aber wieder auseinander zu nehmen und zu andern Wörtern zu ver-
Gutenberg, Fust und Schöffer in der Werkstatt.
wenden. Damit war die Kunst, Bücher zu drucken, erfunden. Johann Guten-
berg stammte aus einer Mainzer Patrizierfamilie. Sein eigentlicher Name war
Gensfleisch von Sorgenloch. Als Jüngling begab er sich auf die Wanderschaft
und verweilte dann 20 Jahre in Straßburg. Von dort kehrte er nach Mainz
zurück. Wo und wann er die Erfindung gemacht hat, ist ungewiß. In Mainz
hat man noch den Querbalken feiner ersten Druckerpresse aufgefunden. Sie
hat die Bezeichnung J. G. 1441. Auch zeigt man dort noch von ihm ge¬
schnitzte Lettern. (Sie sind aus Birnbaumholz angefertigt und etwa 4 cm