Full text: Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart (Teil 3)

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Lande durch Karawanen herbeigeholt. Die Araber brachten sie nach Syrien 
und Ägypten und die Schiffe der großen Seestädte Venedig und Genua 
von dort nach Europa. Das war sehr beschwerlich. Man bemühte sich deshalb, 
einen Seeweg nach Indien aufzufinden. Bisher hatten sich die Schiffer immer 
in der Nähe der Küsten 
gehalten. Nachdem aber 
um das Jahr 1300 ein 
Italiener den Kompaß 
erfunden hatte, unter- 
nahm man auch Fahrten 
in das offene Meer. 
Die Portugiesen er- 
forschten zuerst die 
Westküste Afrikas. 1486 
gelang es dem Seefah- 
rer Bartholomäus 
Diaz, die Südspitze 
Afrikas zu erreichen. 
Der König von Portu- 
gal gab ihr den Namen 
„Vorgebirge der guten 
Hoffnung"; denn nun, 
meinte er, sei ja Hoff¬ 
nung vorhanden, bald 
zur See nach Indien 
zu kommen.*) Auch 
der Seefahrer Kolumbus 
dachte über den Seeweg 
nach Indien nach. Er 
sagte: „Da die Erde 
eine Kugel ist, muß man 
auch nach Indien ge- 
langen können, wenn 
man immer westlich 
Kolumbus. seaelt." 
Gemälde von K. Piloty, Photographieverlag von Franz Hanfstaengl ' " ' . r 
in München. Kolumbus War M 
Genua geboren. Als 
Knabe mußte er seinem Vater am Webstuhl behilflich sein; in den Frei- 
stunden las er begierig Reisebeschreibungen. Dadurch erwachte in ihm 
eine große Sehnsucht nach fernen Ländern. Kaum 14 Jahre alt, ging er zur 
See. Später verheiratete er sich in Lissabon mit der Tochter eines portu- 
giesischeu Kapitäns. 
*) Aber erst 12 Jahre später (1498) segelte der füBne Vasco de Gama um die 
Südspitze Afrikas herum, fuhr au der Ostküste entlang, dann 500 Meilen nach Osten und 
gelangte endlich nach Indien. So war der Seeweg nach Indien entdeckt.
	        
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