Full text: Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart (Teil 3)

— 276 — 
die Germanen über den Pfahlgraben vordrangen und die Herrschaft der 
Römer in Germanien vernichteten. 
c) Die Völkerwanderung. Germanische Völker gründen in ehemals 
römischen Gebieten neue Staaten. (S. 13—17.) 
Der Einfall der Hunnen in Europa gab 375 die Veranlassung zu einer 
Wanderung der germanischen Völker, die den Untergang des weströmischen 
Reiches und die Gründung neuer Staaten herbeiführte. 
Die Westgoten wanderten nach dem Tode ihres Heldenkönigs Alarich aus 
Italien nach dem südlichen Gallien nnd gründeten dort ein Reich, das sich 
später auch nach Spanien ausdehnte und bis 711 bestand. Die Burgunder 
zogen nach dem südöstlichen Gallien, die Vandalen nach Nordafrika. Um 
die Mitte des 5. Jahrhunderts bedrohten die Hunnen unter Attila alle 
Völker Mittel- und Westeuropas; aber die Schlacht auf den katalanischen 
Feldern setzte ihrem Vordringen ein Ziel. In diesen Stürmen der Völker- 
Wanderung wurde im Jahre 476 dem weströmischen Reich durch Odoaker ein 
Ende gemacht. Italien wurde die Beute der Ostgoten, deren Reich aber 
nur kurze Dauer hatte. Mit der Eroberung Oberitaliens durch die Laugo- 
bar den schloß diese ereignisreiche Zeit. 
Über die Bedeutung der Völkerwanderung siehe Seite 17. 
II. Die Franken vereinigen alle germanischen Stämme unter ihrer 
Herrschaft. (S. 17-32.) 
Von den Staaten, die zur Zeit der Völkerwanderung entstanden, erlangte 
das Frankenreich besondere Bedeutung. 
a) Die Merowinger. 481—751. (S. 17—24.) 
Chlodwig (481—511) machte sich zum Alleinherrscher der Franken und 
unterwarf die Alemannen und die Burgunder feiner Herrschaft; den Westgoten 
entriß er das Land zwischen Loire und Garonne. Unter seinen Nachfolgern 
wurden auch die Thüringer besiegt. Von großer Bedeutung war die 
Ausbreitung des Christentums unter den Franken; aber es hatte 
zunächst nur geringen Einfluß auf die rohen Sitten dieses kriegerischen Volkes. 
Das Königsgeschlecht der Merowinger verdarb. An seine Stelle traten die 
karolingischen Hausmeier. Durch den Sieg bei Tours und Poitiers (732) 
bewahrten sie d.ie abendländische Christenheit vor dem Vordringen des Islam, 
und durch die Förderung der Missionstätigkeit Winfrieds verhalfen sie dem 
Christentum auch in Mittel- und Süddeutschland zum Sieg. Wie alle Völker 
des Frankenreiches einem Herrscher dienten, so verehrten sie jetzt alle auch 
einen Gott. — Die Karolinger traten in enge Verbindung mit dem Papsttum. 
b) Die Karolinger. 751—911. (S. 24—32.) 
Unter Karl dem Großen erreichte das Frankenreich seinen höchsten 
Glanz. Die Wohlfahrt feiner Völker förderte er durch eine einheitlich geord-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.