Full text: Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zur Gegenwart (Teil 3)

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Das Grab Widukinds in der Stiftskirche zu Enger. Heutiger Zustand, 
sich endlich, nach 31 Jahren, vollständig unterwarfen. Der eigentliche Friedens- 
zustand trat erst ein, als Karl 10000 sächsische Familien in andere Landes- 
gebiete und fränkische Familien nach Sachsen verpflanzt hatte. 
Sobald Karl die Sachsen unterworfen hatte, mußten sie geloben, Christen 
zu werden und sich taufen zu lassen. In großen Scharen wurden sie von 
bewaffneten Kriegern an ein Wasser geführt. Hier mußten sie Donar, Wodan 
nnd allen Unholden abschwören und den Glauben an Gott den Vater, den 
Sohn und den Heiligen Geist bekennen. Waren sie auch anfangs nur dem 
Namen nach Christen, so schlugen die Lehren des Christentums doch allmählich 
Wurzel in ihren Herzen, und sie fügten sich der fränkischen Herrschaft. 
3. Karls weitere Kriege. Zur Sicherung seines Landes führte Karl 
wiederholt Kriege an den Grenzen seines weiten Reiches und gründete dort 
„Marken", um den Einfällen der Feinde vorzubeugen. Zwischen den Pyrenäen 
und dem Ebro errichtete er die spanische Mark (siehe Teil I, S. 23), an 
der Eid er die Mark Schleswig und an der Donau die Ostmark. Sein Reich 
umfaßte alle germanischen Stämme Deutschlands und grenzte an fünf Meere. 
Seit der Auflösung des römischen Reiches war ein so gewaltiges Reich nicht 
wieder erstanden, und weder vor noch nach Karl hat je ein germanischer Fürst 
eine so große Macht besessen wie er. 
c) Karl wird römischer Kaiser. 800. 
Papst Leo III. war (799) bei einer feierlichen Prozession von seinen 
Gegnern auf der Straße überfallen, vom Pferde geriffen, arg mißhandelt
	        
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