. Kurz e-Geschichte der Deutschen. r89 
Hieronymus, doch kam er noch einmal auf kurze Zeit in 
das, Land zurück, das durch seines Bruders Erpressungen, 
der'auch Um nicht schonte, und durch die Verschwendung 
seines Hosts ganz verarmt war. 
§. 28. 
Napoleon wurde immer mehr eingeengt: einige 
Züge gegen Blücher entkräfteten ihn noch mehr. Wüthend 
.und starrsinnig zog er endlich den 7. Ocwbec von Dresden 
ad, uud ließ 30,000 Mann dort. Er ging nach Leipzig, 
in dessen Ebenen den 16. Oktober 1813 die entscheidende 
Schlacht anfing. Man nennt sie niir Recht die Völker¬ 
schlacht, denn es galt dir Freyheit so vieler Nationen. 
Es herrschte hier die innigste Eintracht; Alle für Einen 
und Jeder für Alle, war die Losung. Denkten hatten die 
Verbündeten einige Vortheile auf einer Seite; Napoleon 
aber auf einer andern, und darum ließ er schon in Leipzig 
Siegsaesänge anstimmen; doch schon gegen Abmd hatte 
auch Blücher einige Vortheile, errungen. Den i7ten, am 
Sonntage, kämpfte nur ern kleiner Theil, man rüstete sich 
zum Streit für den i8ttu. Da erbot sich Napoleon zu einem 
Rückzug bis hinter den Harz und Thünrigerwalb, wenn 
man ihn nicht angriffe, aber man nahn. dieß nicht an. 
Den r8ten war der Kampf sehr blutig, am Abend waren 
die Franzosen fast alle bis nach Leipzig gedrängt. Den 
igtnt früh wurden sie in den Vorstädten angegriffen und 
vertrieben. Viele fanden in der Elster ihren Tod, unter 
andern auch tnr Anführer der Polen, Fürst Poniarowsti, 
der den Rückzug der Franzosen decken sollte, und der, da 
die Brücke zu frühzeitig abgebrochen wurde, durch die 
Elster sich retten wollte, und lrnrin umkam. Beyde Heere 
waren einander ziemlich gleich gewesen, gegen 400,000 
Mann harten gestritten. Napoleon floh früh zehn Uhr 
aus Leipzig; Nachmittags 2 Uhr zogen die Monarchen ein. 
Die Sachsen und zwey Regimenter Würtemberger waren 
während der Schlacht zu den Verbündeten übergetreten, 
da sie längst der Mißhandlungen, die ihnen und ihrem Va¬ 
terlande widerfuhren, überdrüssig waren. Feierlich dank¬ 
ten die Monarchen dem Allmächtigen. Fürst Schwarzen¬ 
berg, Blücher, der Kronprinz von Schweden, Beningfen, 
alle Generale, Offiziere und Gemeine hatten das Ihrige
	        
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