Full text: Die vorchristliche Kulturwelt (Hauptteil 1)

Das Land Hellas. 27 
Arkadien, ein rauhes Tafelland, ohne Zugang zum Meere. Ein älterer Ort 
war Ma n tin e a (Schlachten 418 unb 362); 370 v. Chr. würbe als gemein- 
same Hauptstabt Megalopölis angelegt (ebenfalls auf Betreiben bes 
Epaminonbas). 
e) Die griechische Inselwelt. 
Während im Jonischen Meere nur wenige Inseln Stützpunkte 
für den Verkehr nach Italien bieten, ist das Agäische Meer bis nach 
Kleinasien hinüber mit zahlreichen Inseln geradezu erfüllt. Die wich¬ 
tigsten sind: 
1. im Jonischen Meere: Die Jonischen Inseln, darunter Korkyra 
(bas heutige Korfu; angebliche Heimat ber Phäaken), Ithäka (Heimat bes 
Odyffeus) unb K y t h e r a (südlich vom Kap Malea; ehemals Kolonie ber Phöni- 
cier; lieferte Purpurmuscheln). 
2. im Ägäischen Meere: Kreta, bie größte ber griechischen Inseln, hat 
eine fteilabfallenbe, Hasenanne Südküste, währenb bie Norbküste ein fruchtbares, 
leicht zugängliches Hügelland barstellt. Hier finben sich Stätten alter Kultur 
aus bem kretisch-mykenischen Zeitalter. In K n o s o s an ber Norbküste herrschte 
der mythische König Minos (Sage vom Minotmmts und vom Labyrinth). — 
Rhodus mit dem vielbewunberten Koloß; er war eine 32 m hohe eherne Bild¬ 
säule bes Sonnengottes Hellos am Eingang bes Hafens, die zugleich auch als 
Leuchtturm benutzt wurde; sie galt als eines der Sieben Weltwunder. — Die 
südöstliche Fortsetzung Attilas und Euböas bilden die Cykladen (— Kreisinseln)1), 
darunter Delos mit einem bekannten Heiligtum des Apollo; dann P a r o s, 
bekannt wegen des durchscheinenden Marmors; ferner Melos (Milo), Fundort 
einer berühmten Aphrodite (Venus-)statue, und das vulkanische T h e r a (jetzt 
Santorin). — Im Saronifchen Golfe liegen das durch Handel und Kunstsinn 
ausgezeichnete Ägina (Erzindustrie; Ägineten)2) sowie Salamis, dicht an der 
Küste zwischen Megara und Athen (Seeschlacht 480). — Enböa, durch eine schmale 
Meerenge vom Festlande getrennt, lieferte nach Athen Getreide und Schlacht- 
vieh; geschichtlich merkwürdig waren die Städte Chalkis (Purpurfärbereien; 
Besiedelung der Halbinsel Chalkidlke) und Eretrla (490 von den Persern 
zerstört); am nördlichen Vorgebirge Artemisium stießen 480 die griechische und 
die persische Flotte zusammen. — Von den Sporaden ist zu merken I k a r i a 
(Sage von Dädälus und Ikarus). — Der kleinasiatischen Küste vorgelagert sind 
Samos (Herrschaft des Polykrates; Heimat des Philosophen Pythagoras), Chios, 
reich an Wein, Lesbos mit der Stadt M y t i l e n e (Heimat der Dichterin Sappho) 
und das vulkanische Lemnos, bekannt durch seine Eisenlager und die Kunst seiner 
Waffenschmiede (Hephästosdienst). 
f) Die Nord- und Ostgestade des Ägäischen Meeres. 
Die Nord- und Ostgestade des Ägäischen Meeres waren in geschicht- 
Itchex Zeit bereits derart dicht von Griechen besiedelt, daß sie geradezu 
zum griechischen Gebiete gerechnet werden können. Ja an der Westküste 
1) So benannt, weil sie „im Kreise" um die heilige Insel D e l o s, die Geburts- 
statte des Apollo und der Artemis, herumlagen; Gegensatz dazu die Sporaden, die „zer- 
streut" zwischen dem griechischen und dem kleinasiatischen Gestade sich finden. 
2) S. Abschnitt über archaische Kunst.
	        
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