Full text: Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden (H. 2)

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Das Zeitalter der religiösen Kämpfe. 
Kurzer zusammenfassender Aberblick über die Geschichte 
Frankreichs, Englands und Spaniens. 
1498-1589. „ ^ Frankreich. Auf das Haus Valois folgte eine Seitenlinie, das 
Haus Orleans. Franz I.. f 1547, führte mit Karl V. von Deutschland 
mehrere Kriege. (S.UO.) Heinrich II. erwarb durch den Verrat des Kur¬ 
fürsten Moritz von wachsen Metz. Toul und Verdun. (S. 142.) Auf ihn 
folgten nacheinander seine drei Söhne: Franz II., der Gemahl der schottischen 
Königin Maria Stuart. Karl IX. und Heinrich III. Karl IX. stand 
unter der Vormundschaft seiner ränkesüchtigen Mutter Katharina von 
Media. Während ihrer Regentschaft wüteten in Frankreich furcht- 
bare Religions- und Bürgerkriege, die Hugenottenkriege, die in der 
Pariser Bluthochzeit (in der Bartholomäusnacht am 24. August 
1572) ihren Höhepunkt erreichten. 
Bourbon Nach Heinrichs III. Tod kam Heinrich IV., 1589—1610. und 
1589-1830.damit das Haus Bourbon. 1589—1830. zur Regierung. Heinrich, der 
ein Freund der Hugenotten war, gewährte diesen durch das Edikt von 
Nantes, 1598, freie Ausübung ihrer Religion und Zutritt zu allen 
Staatsämtern. Unter seiner weisen Regierung wurde die Ruhe bald 
wiederhergestellt, und Ackerbau, Handel und Gewerbe blühten auf. Bei 
einer Fahrt durch Paris wurde er von einem Fanatiker ermordet. Ihm 
folgte sein Sohn Ludwig XIII., f 1643; dessen Minister Armand du 
Plessis, der spätere Kardinal und Herzog Richelieu, f 1642, griff in den 
Dreißigjährigen Krieg ein, zum großen Unglück für unser deutsches Vaterland. 
148H603. . 2* England. Mit Heinrich VII. bestieg das Haus Tndor den Thron. 
Sein Sohn war HeinrichVIII.. 1509—1547. Er war anfangs ein Gegner 
Luthers. Als aber der Papst seine Ehe mit Katharina, der Schwester 
Johannas von Spanien (S. 109), nicht lösen wollte, sagte er sich von der 
römischen Kirche los, verfaßte ein neues Glaubensbekenntnis und erklärte 
sich selbst zum Oberhaupt der englischen Kirche. Dann heiratete er 
Anna Boleyn. Nach einem Jahre ließ er sie enthaupten, um eine 
andre Hofdame zu ehelichen. Als diese nach zwei Jahren starb, heiratete 
er noch dreimal hintereinander; von der vierten Frau ließ er sich scheiden, 
die fünfte ließ er enthaupten, die sechste beherrschte und überlebte ihn. 
Die einflußreichen Gegner seiner kirchlichen Neuerungen traf der Tod 
durch Henkershand. Unter diesen befand sich auch der Lordkanzler des 
Reiches, Thomas Morus, ein Mann, ausgezeichnet durch Gelehr¬ 
samkeit und Sittenreinheit, durch Treue und Rechtschaffenheit. Die 
Güter der Kirchen und Klöster zog der König ein und verschwendete sie 
so schnell, wie er sie gewonnen. 
Ihm folgten rasch nacheinander drei seiner Kinder in der Regierung; 
zuerst Eduard, ein Sohn seiner dritten Frau, dann die Tochter seiner ersten 
Elisabeth. Gemahlin, Maria, darauf Elisabeth, die Tochter Anna Boleyns.
	        
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