Perikles.
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V. Perikles.
Die Blüte Athens.
Das goldene Zeitalter Athens, die Blüte seines Handels, seiner
Knnst und Wissenschaft fällt in die Zeit nach den ruhmreichen Kämpfen
gegen die Perser bis zum Ausbruche des Peloponnesischen Krieges
und ist mit dem Namen Perikles aufs engste verknüpft. 468-429.
Vorderseite.
Griechische Münze.
Rückseite.
Llerdrachmsaslück aus Katana (jetzt Catania) aus dem 5. Jahrhundert, Die Vorderseite zeiqt den Kopf
Apollos mit einem Lorbeerkranz Inschrift: (Münze der) Katanaier. Aus der Rückseite ein Viergespann
mit einem Lenker in langem Obergewand.
1. Perikles' Persönlichkeit.
Perikles war der Abkömmling eines adligen Geschlechts. Schon
durch seine Geburt war ihm die reichste Mitgift zuteil geworden, ein
Elternhaus, das ihm vielfache Anregung gab und hohe Gedanken in
dem Knaben weckte. Dazu kamen die außerordentlichen Begebenheiten,
die seine Jugendzeit füllten. Als Knabe erlebte er den Brand Athens,
die Niederlage der Perser und die Wieder-
geburt seiner Vaterstadt. Mit der wach-
senden Größe Athens wuchs er zum Jüng-
ling auf. Sein erster Waffendienst ließ ihn
an den herrlichsten Siegen teilnehmen. Er
war von Natur sehr begabt, lebhaft, streb-
sam und gedankenreich. Was ihn vor allen
andern auszeichnete, war ein unermüdlicher
Bildungstrieb. Um die Zeit, wo die übrige
Jugend ihre Studien abzuschließen pflegte,
machte Perikles erst recht den Anfang damit.
Er suchte begierig den Umgang mit den
hervorragendsten Künstlern und Philo-
sophen. Dazu besaß er eine Gabe, die ihm
vor allem die Gunst der Athener gewann,
eine hinreißende Beredsamkeit. Zwar betrat
Perikles. er selten die Rednerbühne; wenn er aber
Perikles'
Jugend.