Full text: Mit einem Anhang von 79 Bildern und 9 Karten in Farbendruck (Teil 2 = Oberstufe, Kl. III - I)

220 
C. Wiederholuug und Vertiefung der deutschen Geschichte. 
wurden weithin verschickt. Da es an Wegen fehlte, benutzte man mit 
Vorliebe die Flüsse. Um sich gegen übermäßige Zölle, gegen Überfall, 
Straßenzwang und Stapelrecht möglichst zu schützen, schlössen sich die 
Kaufleute zu Gilden oder Hansen zusammen. 
Aufgaben. 
1. Warum braucht man heute den Acker nicht mehr brach liegen zu 
lassen?' (S. 180.) 
2. Nenne Reste der Naturalwirtschaft! 
3. Warum spinnen und weben die Landleute heute nur selten mehr? 
4. Warum war der Handel früher weit beschwerlicher als heute? 
5. Wo ist er auch heute noch beschwerlich und gefährlich? Zeige das! 
6. Wo werden noch heute Zölle erhoben? Vergleiche das mit den 
früheren Einrichtungen! 
b) Die Blütezeit der Gewerbe. Infolge der Kreuzzüge nahmen 
Gewerbe und Handel Deutschlands einen bedeutenden Aufschwung. 
Die Hauptgewerbe waren Tuch- und Leinenweberei, Färberei, Leder- 
bereituug, Holz- und Metallarbeiten. Sie wurden aber nicht fabrik- 
mäßig, sondern handwerksmäßig betrieben,- der Meister arbeitete mit 
Gesellen und Lehrlingen, die auch zu seiner Familie gehörten. Die 
Mitglieder desselben GeWerkes schlössen sich zu einer Gilde, Zunft oder 
Innung zusammen, die von einem gewählten Gildemeister geleitet 
wurde. Er berief die Genossen zur Versammlung (Morgensprache), 
schlichtete Streitigkeiten, überwachte die Arbeit und führte sie im Kampfe 
an. Die Handwerksgenossen wohnten oft gassenweise, was man noch 
an alten Straßennamen (Webergasse, Bäckerstraße) sehen kann,- auch 
hatten sie gemeinsame Kranken-, Unterstützungs- und Begräbniskassen. 
Um sich den Verdienst nicht schmälern zu lassen, beschränkte die Zunft 
die Zahl der Meister, hielt Fremde fern und erwarb das Vorrecht, daß 
innerhalb der städtischen Bannmeile nur sie die von ihr gefertigten 
Waren verkauseu durfte. 
Aufgaben. 
1. Welche Innungen bestehen jetzt wieder in unserer Stadt? 
2. Welche Vereinigungen bilden die Handwerker oder Arbeiter, um billiger 
Waren zu beziehen? 
3. Vergleiche die Stellung eines Handwerksgesellen mit der eines Fabrik 
arbeiters! 
4. Nenne bekannte Meisterwerke des älteren deutschen Kunstgewerbes! 
c) Die Blüte des Handels. Der infolge der Kreuzzüge aufgeblühte 
deutsche Zwischenhandel (S. 36) entwickelte sich bald zu einem schwung- 
haften Eigenhandel, besonders seitdem sich die deutschen Kaufleute im
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.